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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 373

1865 - Zwickau : Zückler
373 hatte Mosen und Schönfels genöthigt, von dem ihnen vorgezeich- neten Wege abzugehen; sie waren in die Gegend des Schlosses Stein an der zwickauer Mulde gekommen. Hier verbargen sie sich in einer Höhle (jetzt Prinzenhöhle genannt) und unterhandel- ten auf die Nachricht vom Schicksale des Kunz mit dem Haupt- manne Friedrich von Schönburg zu Hartenstein; sie erboten sich unter der Bedingung der Begnadigung, den Prinzen unversehrt auszuliefern. Der Hauptmann sicherte ihnen Leben und Freiheit zu, und darauf brachten sie den 11. Juli den Prinzen auf das Schloss Hartenstein. Dann verliessen sie das Land und kehrten erst nach völliger Begnadigung wieder zurück. — Der Köhler Schmidt erbat sich, als man ihn aufforderte , eine Belohnung zu verlangen, nur freies Holz zum Kohlenbrennen, erhielt aber vom Kurfürsten noch ein Freigut in Eckersbach bei Zwickau, überdies aber, weil er — wie er sagte. — den Kunz wacker getrillt hatte, den Namen Triller. — Der gefangene Kunz aber ward nach Frei- berg gebracht, von dem Gerichte der Vierundzwanziger zum Tode verurtheilt und am 14. Juli enthauptet. Noch härter wurden Schwalbe und drei Knechte des Kunz bestraft. So wunderbar hatte damals die Forschung die zarten Sprossen des Hauses Sachsen, den vierzehnjährigen Ernst und den zwölfjährigen Albert, in ihre mächtige Hut genommen! Wie wichtig war diese Rettung der Prinzen nicht blos für die fürstlichen Eltern, sondern auch für die Folgezeit! Denn wer möchte es ermessen , welchen Gang das Schicksal unseres Regentenhauses und unseres Vater- landes genommen haben würde, wenn auch nur einer der beiden Prinzen der ihm bereiteten Gefahr unterlegen wäre ? 21. Ernst und Albert. Friedrich der Sanftmüthige hinterliess bei seinem Tode 1464 die Prinzen Ernst und Albert, welche das väterliche Erbe 21 Jahre lang in brüderlicher Eintracht mit einander regierten. Beide hielten sich in Dresden auf; Ernst als Kurfürst war mehr daheim, während Albert als grosser Held und Kriegsfreund sehr häufig abwesend war. Und Gott segnete ihre Eintracht. Zum Wohle des Landes diente namentlich die reiche Ausbeute, welche man von den im J. 1471 entdeckten Bergwerken bei dem jetzigen Schneeberg gewann und die zum Ankäufe verschiedener Ländereien verwendet wurde. Nach dem Tode des Herzogs Wilhelm von Weimar (1482) fiel beiden Brüdern das schöne Thüringen wieder zu, und so wurden die durch frühere Theilungen getrennten Län- dern wieder vereinigt. Aber leider nahmen die Brüder am 26. August 1485 selbst die wichtigste Theilung vor. Die Haupttheile waren Thüringen und Meissen; und Ernst musste zu seinem grössten
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