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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 375

1865 - Zwickau : Zückler
375 Spitzenklöppeln heimisch wurde, machte die Bevölkerung reissende Fortschritte. Es verbreitete sich aber der Anbau des Landes zu- gleich nach Wiesenthal und Jöhstadt hin und belebte die düsteren Wälder des Erzgebirges. Erwähnt sei noch, dass von den Bau- werken der freiberger Dom, die Albrechtsburg und die Elbbrücke zu Meissen Albert’s Andenken verewigen. Seine Gemahlin Sidonia war die Stammmutter unsers Königshauses. Als Wittwe hatte sie sich auf das romantisch gelegene Schloss zu Tharand zurückge- zogen, wo sie am 1. Februar 1510 ihre Augen im Tode schloss. Nach Mohr. 22. Friedrich der Weise (1486—1525). Er war der älteste Sohn des Kurfürsten Ernst und dessen Gemahlin Elisabeth und am 17. Januar 1463 zu Torgau geboren. Seine Erziehung und Jugendbildung waren ausgezeichnet. Er be- suchte mit seinen 2 Brüdern die Klosterschule zu Grimma, an der sehr wackere Lehrer wirkten. Sein Hofmeister, M. Kemmerlein, war ein vortrefflicher Lehrer. Der fleissige Prinz lernte die latei- nische und französische Sprache vollkommen verstehen und sprechen. Fand er in einem Buche einen schönen Spruch oder einen geist- reichen Gedanken: so schrieb er ihn auf ein Blättchen und schmückte sein Zimmer damit aus. Die Bibel lernte er schon damals lesen und lieb gewinnen. Musik, Sternkunde, Arzneiwissenschaft trieb er mit Eifer. Hatte er eine Freistunde, so drechselte er Becher und andere Geräthschaften. Auch die Ausbildung des Körpers vergass sein Erzieher nicht; er liess ihn laufen, springen, fahren, klettern und ringen, so dass der Prinz später als Fechter und Lanzenbrecher weit berühmt wurde; oft kämpfte er mit seinem Freunde, dem ritterlichen Kaiser Maximilian, zu seinem Vergnügen. Ohne eine solche Erziehung wäre aber auch der treffliche Mann nicht gebildet worden, dessen Name die Geschichte für ewige Zeiten dankbar bewahrt. Friedrich ehrte deswegen seinen Lehrer Kemmerlein zeitlebens. Als den guten Magister schon eisgraues Haar schmückte, schickte ihm sein Zögling mehre goldene Münzen mit seinem Bildnisse, um ihm eine Freude zu bereiten. Bald darauf wollte er ihn in Aschaffenburg besuchen; da vernahm er vor der Stadt die Nachricht von seinem Tode und reiste deshalb tief betrübt zurück. — Friedrich der Weise war ein grosser Freund der Musik und des Gesanges; er hielt sich daher eine grosse musikalische Kapelle, die ileissig vor ihm spielen musste. Auch liess er nach und nach einige hundert Knaben im Gesänge ausbilden; denn er dachte wie sein Freund Luther: „Gesang ist eine feine Gabe Gottes". Über-
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