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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 378

1865 - Zwickau : Zückler
378 [241] gefangen und gleich seinem Spiessgesellen Pfeifer enthauptet. Da die katholische Partei, unterstützt vorn Kaiser und vom Papste, ernstlich darauf sann, die Anhänger der neuen Lehre selbst mit Gewatt zu unterdrücken: so sah sich Johann mit seinen Glaubens- verwandten veranlasst, gegenseitige Verabredungen zu ihrer Selbst- vertheidigung zu treffen. Wie nöthig dieses gewesen sei, sahen sie auf dem Reichstage zu Speier, welcher daselbst den 1. Febr. 1529 eröffnet wurde. Hier muthete man ihnen zu, dass bis auf eine allgemeine Kirchen Versammlung diese neue Lehre sich nicht weiter verbreiten und Niemandem die Übung des alten Gottes- dienstes verboten sein sollte. Da diese Zumutbung in den Reichs- abschied mit aufgenommen worden war: so liessen die evangelischen Reichsstände dagegen eine öffentliche Protestation (eine Verwahrung ihres Rechtes) verlesen und erhielten davon den Namen der Pro- testanten. Am 25. Juni 1530 wurde in Augsburg das Glaubens- bekenntniss der Evangelischen, von Melanchthon verfasst, vor dem Kaiser vorgelesen. Da die Spaltung zwischen Katholiken und Protestanten nun immer grösser wurde: so kamen von den Letz- tem 7 Fürsten, 2 Grafen und 11 Städte zu Schmalkalden zusam- men und schlossen im Jahre 1531 den nach diesem Orte be- nannten schmalkaldischen Bund, zu dessen Häuptern der Kurfürst von Sachsen und der Landgraf Philipp von Hessen, ein eifriger Anhänger der Reformation, später förmlich erwählt wurden. Noch erlebte Johann den Abschluss des nürnberger Religionsfriedens (den 23. Juli 1532), der aber keine Partei befriedigte, und starb wenige Wochen darauf, den 16. August 1532. Luther pflegte von ihm zu sagen: „Mit ihm sei die Redlichkeit, mit seinem Bru- der Friedrich die Weisheit gestorben. Beide in Einer Person ver- einigt hätten ein Wunder von Menschen geben müssen/1. In den albertinischen Ländern regierte noch fort Herzog Georg der Bärtige; in Freiberg aber lebte der Bruder Georg’s, Heinrich der Fromme, der nur die Einkünfte der Ämter Freiberg und Wolkenstein, nebst 12500 Gülden zu seiner Verfügung hatte. Nach Mohr. 24. Johann Friedrich der Großmüthige und Moritz. War es doch, als wenn man nur gewartet hätte, bis Luther den Mund schlösse, der fortwährend zum Frieden gerathen hatte; denn kaum war fern Auge im Tode gebrochen, als auch die Feindseligkeiten gegen den Kaiser begannen, welcher immer deutlicher den Plan zeigte, den Protestantismus zu unterdrücken. Der Nachfolger Johann's des Be- ständigen, Johann Friedrich der Großmüthige, u. dessen Bun- desgenosie, der Landgraf Philipp von Hessen, rückten i. I. 1546 mit
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