1865 -
Zwickau
: Zückler
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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denen die Herrschaft des Gesetzes untergraben, die öffentliche
Sicherheit gefährdet und der Wohlstand der Bürger erschüttert
wurde. Mögen solche Tage nie wiederkehren, sondern alle kom-
menden Geschlechter durch die Erinnerung an sie belehrt und
gewarnt, das ernste Bibelwort zu Herzen zu nehmen: „Gerechtig-
keit erhöhet ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben!"
(8p. Sah 14, 34.) — Friedrich August, welcher allwöchentlich
einmal für Jedermann zu sprechen war, suchte und fand eine Er-
holung von den sorgenvollen Staatsgeschäften in der Natur, die
er über Alles liebte, deren Werke er aber auch sehr genau kannte.
Vor Allem liebte er die friedliche Welt der Pflanzen. Er machte
botanische Wanderungen in seinem eigenen Lande, wie in fremden Län-
dern. Von der letzten Reise sollte er jedoch nicht wieder zurückkehren.
Am I. August 1854 hatte er von Dresden Abschied genommen
und die zehnte Reise nach Tirol angetreten. Als er von dem
Marktflecken Imst (7 Meilen westlich von Innsbruck) abreisete
und auf einem sehr stark abwärts abgebenden Wege nach Brenn-
bichl zu fuhr, stürzte der Reisewagen um. Der König wurde nach
vorn zu hinausgeschleudert und fiel gegen das Handpferd, welches
scheu geworden, ihn mit dem Hufe an die linke Schläfe so traf,
dass er nach 3/± Stunden verschied. Am 16. August wurden die
irdischen Überreste in der königlichen Gruft der katholischen Hof-
kirche zu Dresden beigesetzt. Sein Gedächtniss wird in seinem
Volke bis in die spätesten Zeiten fortleben.
Nach Mohr.
36. Johann.
Johann, König von Sachsen, geboren am 12. December 1801,
war der jüngste Sohn des Prinzen Maximilian und dessen
Gemahlin Maria Theresia von Parma und Bruder des Königs
Friedrich August Iv. Am 8. März 1804 verlor er durch
den Tod seine Mutter. Seine Erziehung erhielt er im Vereine
mit seinen ältern Brüdern, den Prinzen Friedrich und Clemens
unter der Leitung des Generals von Forell und des Freiherrn von
Wessenberg. Der Prinz mit glänzenden geistigen Anlagen be-
gabt, eignete sich sehr bald tüchtige Kenntnisse in den juristischen
und Staatswissenschaften an. Nicht nur der classischen Sprachen,
namentlich des Griechischen vollkommen mächtig, war er auch in
den Geist und das Wesen der neuern Sprachen so tief einge-
drungen, dass er unter andern den grossen Geist des Vaters
der italienischen Poesie, Dante Alighieri, erfasste und andern
durch Übersetzung erschloss. — Schon im 20. Lebensjahre trat
er mit Sitz und Stimme in das geheime Finanzcollegium ein. 1821
unternahm er mit seinen Brüdern eine Reise nach Italien, wo