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1. Drittes Schulbuch für die Oberclassen der Volksschule - S. 399

1865 - Zwickau : Zückler
399 denen die Herrschaft des Gesetzes untergraben, die öffentliche Sicherheit gefährdet und der Wohlstand der Bürger erschüttert wurde. Mögen solche Tage nie wiederkehren, sondern alle kom- menden Geschlechter durch die Erinnerung an sie belehrt und gewarnt, das ernste Bibelwort zu Herzen zu nehmen: „Gerechtig- keit erhöhet ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben!" (8p. Sah 14, 34.) — Friedrich August, welcher allwöchentlich einmal für Jedermann zu sprechen war, suchte und fand eine Er- holung von den sorgenvollen Staatsgeschäften in der Natur, die er über Alles liebte, deren Werke er aber auch sehr genau kannte. Vor Allem liebte er die friedliche Welt der Pflanzen. Er machte botanische Wanderungen in seinem eigenen Lande, wie in fremden Län- dern. Von der letzten Reise sollte er jedoch nicht wieder zurückkehren. Am I. August 1854 hatte er von Dresden Abschied genommen und die zehnte Reise nach Tirol angetreten. Als er von dem Marktflecken Imst (7 Meilen westlich von Innsbruck) abreisete und auf einem sehr stark abwärts abgebenden Wege nach Brenn- bichl zu fuhr, stürzte der Reisewagen um. Der König wurde nach vorn zu hinausgeschleudert und fiel gegen das Handpferd, welches scheu geworden, ihn mit dem Hufe an die linke Schläfe so traf, dass er nach 3/± Stunden verschied. Am 16. August wurden die irdischen Überreste in der königlichen Gruft der katholischen Hof- kirche zu Dresden beigesetzt. Sein Gedächtniss wird in seinem Volke bis in die spätesten Zeiten fortleben. Nach Mohr. 36. Johann. Johann, König von Sachsen, geboren am 12. December 1801, war der jüngste Sohn des Prinzen Maximilian und dessen Gemahlin Maria Theresia von Parma und Bruder des Königs Friedrich August Iv. Am 8. März 1804 verlor er durch den Tod seine Mutter. Seine Erziehung erhielt er im Vereine mit seinen ältern Brüdern, den Prinzen Friedrich und Clemens unter der Leitung des Generals von Forell und des Freiherrn von Wessenberg. Der Prinz mit glänzenden geistigen Anlagen be- gabt, eignete sich sehr bald tüchtige Kenntnisse in den juristischen und Staatswissenschaften an. Nicht nur der classischen Sprachen, namentlich des Griechischen vollkommen mächtig, war er auch in den Geist und das Wesen der neuern Sprachen so tief einge- drungen, dass er unter andern den grossen Geist des Vaters der italienischen Poesie, Dante Alighieri, erfasste und andern durch Übersetzung erschloss. — Schon im 20. Lebensjahre trat er mit Sitz und Stimme in das geheime Finanzcollegium ein. 1821 unternahm er mit seinen Brüdern eine Reise nach Italien, wo
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