1849 -
Karlsruhe
: Groos
- Autor: Stern, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Wasser, Luft und die Erscheinungen in derselben.
9. Ohne Lust kein Laut und kein Feuer.
Wenn man einen Laut von sich gibt, so stößt man Luft aus
der Luftröhre durch den Mund oder die Nase. Wäre keine Luft
vorhanden, so könnte man keinen Laut hervorbringen; wir könn-
ten nicht sprechen, nicht singen; wir wären für Andere und
Andere für uns stumm. Ohne die Luft gäbe cs auch sonst über-
haupt kein Geräusch und keinen Ton. Wir vernähmen keinen
Donner, keinen Glockenklang, keinen Ton von irgend einem
Tonwerkzeug; Alles um uns her wäre lautlos.
Alle brennbaren Stoffe brennen nur dann, wenn die Luft
freien Zutritt bat. Entzieht man einem Feuer die Luft, so er-
lischt es augenblicklich; vermehrt man dagegen den Zutritt der
Luft durch Blasen, so werden die Flammen starker.
10. Prr Wind, vkrschicdtne Ärtcn Winde.
Bewegte Luft nennt man Wind. Er kann vom sanften
Weben in einen Sturm und Orkan übergehen. Ein sanfter
Wind macht sich durch Säuseln, Flüstern, ein starker durch
Sausen, Pfeifen, Heulen, hörbar. Gewöhnlich bewegt sich der
Wind nahezu wagrecht und in gerader Richtung; daher nennt
man die Winde nach den Weltgegenden, aus denen sie kommen,
Nord-, Süd-, West-, und Ostwinde. Ander Wetterfahne sieht
man, was für ein Wind weht. Bei einem Sturmwind erfolgen
jedoch auch schiefe, ja sogar senkrechte Stöße, und oft dreht
sich der Wind um einen Punkt im Kreiße herum, was man an
den Gegenständen erkennen kann, die er mit sich fortreißt; in
diesem Fall nennt man ihn Wirbelwind. Wenn man in
einem Zimmer die Thüre und ein derselben gegcnüberbesind-
licheö Fenster öffnet, entsteht ein Luftzug; am Eingänge von
Thälern spürt man häufig abends und morgens einen Zugwind
aus denselben kommen. Winde, die von dem Meere her gegen
das Land wehen, nennt man Seewinde, umgekehrt solche,
die vom Lande gegen das Meer wehen, Landwinde. Es
gibt Gegenden, wo der Wind fast immer in derselben Rich-
tung weht, wo er beständig ist, und andere, wo die Winde
abwechselnd die eine Hälfte des Jahres diese, die andere Hälfte
die entgegengesetzte Richtung haben, wo sie periodisch sind.
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