1849 -
Karlsruhe
: Groos
- Autor: Stern, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
66 Wasser, Luft und die Erscheinungen in derselben.
Bei uns gibt es weder beständige, noch periodische Winde,
sondern veränderliche.
11. Atshlifftliheit der verschiedenen Winde; Ruhen und Schaden derselben.
Seewinde sind feucht, Land w i n d e trocken. Winde, die
über Schnee und Eis herwehen, sind kalt; solche, die in heißen
Ländern über Sandwüsten wehen, heiß, und führen, wie solche,
die über Sümpfe wehen, ungesunde Dünste mit sich, wodurch
sie Krankheiten erzeugen. Wenn aber auch manche Winde die
Luft ungesund machen, so bewirken doch die Winde im Allge-
meinen das Gegentheil hievon; sie reinigen die Luft von schäd-
lichen Dünsten. Sie nützen ferner dadurch, daß sie Regen-
wolken herbei-- und wieder hinwegführen, die Hitze mildern,
nach langem Regen das Erdreich trocknen, daß sie die Segel
der Schiffe blähen und diese dadurch fortbewegen, daß sie
Mühlen treiben. Die Sturmwinde richten oft großen Schaden
an, indem sie Bäume entwurzeln und umwerfen, Dächer ab-
decken, Schornsteine,, selbst baufällige Häuser und Thürme ein-
reißen und die Gewässer so aufregen, daß Schiffe mit Waaren
und Menschen zu Grunde gehen. Wie groß jedoch der Schade
sein mag, den die Winde auf diese Weise anrichten, so ist er
doch im Vergleich zu dem Nutzen, den sie gewähren, immerhin
v gering.
12. Drrnildrrulrgkn im Tunrmcjußatrt des W,Users; die Pil-ung de» Life».
Das Wasser ist mancherlei Veränderungen unterworfen und
geht sehr verschiedene Zustände ein. Die Wärme lind Kälte
der Lust theilt sich auch dem Wasser mit. Nur ist zur Ver-
änderung des Wärmezustandes des Wassers eine längere Zeit
erforderlich, als nöthig ist, damit in der Luft eine solche vor
sich gehe. Das Flußwasser ist im Sommer ziemlich warm. Das
Quellwgsser ist in der Regel kalt. Wenn das Wasser erkaltet,
wird es zugleich dichter und trägt alsdann schwerere Lasten.
Die Verdichtung geht jedoch nur bis zu einem gewissen Grad.
Wird dann das Wasser noch kälter, so erstarrt es zu Eis,
wobei es sich sehr ausdehnt. Das Eis ist daher auch leichter
als dao Wasser und schwimmt auf demselben. Große und tiefe