1849 -
Karlsruhe
: Groos
- Autor: Stern, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
T
74 Eigenschaften und Kräfte der Körper.
19. Vas Glcichgkwicht der Körper.
Wenn man auf einem Stuhle sitzt, kaun mau mit aufrechtem
Oberleibe nicht aufstehen. Man kann Nichts von dem Boden
§ / aufheben, ohne die Kniee zu beugen. Wer vor sich eine Last
trägt, beugt sich rückwärts; wer auf dem Nucken eine Last trägt,
neigt sich vorwärts.
Es kann ein Mann auf seiner Schulter eine schwere Last
tragen; mit ausgerecktem Arm vermag derselbe in seiner Hand
nur eine geringe Last zu heben. Wenn ein Schlüssel ein ver-
rostetes Schloß nicht öffnet, so kann man den Widerstand über-
winden, wenn man den Griff durch ein eingestecktes Holz ver-
größert. An einer Beißzange sind die Abkneiptheile kurz, die
Stiele lang; an einer Papierschere sind die Arme lang, der Griff
aber kurz.
Aus einem gefüllten Fasse fließt je nach der Höhe der Oeff-
nung eine Flüssigkeit mit verschiedener Stärke aus./ In ver-
bundenen Nehren stehen Flüssigkeiten gleich hoch; im Wetterglase
(Barometer) aber steht in der engen Röhre das Quecksilber un-
gefähr acht und zwanzig Zoll über dem Stand des Quecksilbers
im Kolben. Wenn man einen Stechheber in eine Flüssigkeit
taucht, und das obere Ende mit dem Daumen schließt, kann
man die Flüssigkeit im Heber frei herumtragen, so daß sie nicht
ausfließt. Man kann einen Faßhahnen an der Lippe festhängen
machen.
20. Dao Schallen und Ertönen der Körper:
(1) Waö schallt, was drii Schall verstärke und schwäche; wie er sich fort-
pflanze;. (2) wie man ihn besser vernehine; (3) der Widerhall;
(4) was bei Tonwerkzcugen die verschiedenen Töne hervorbringe;
(5) die Beschaffenheit der Dinge wird durch den Klang erkannt.
1'. Trockene, dünne Breter, angespannte Thierhäute und Saiten,
Mctallstäbc, Mctallzungen, Glocken schallen und tönen, wenn sie
an .efchlagen werden, Saiten auch, wenn sie gezupft oder mit einem
straffen Haarbogen gestrichen werden; dürres fallendes Laub,
fallendes Wasser, bewegte Luft, rauschen, und wenn letztere rasch
zusammenstürzt, donnert es. Wenn es stark donnert, zittert der
Erdboden. Bei Nacht hört man die Schälle weiter, am Boden
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