1849 -
Karlsruhe
: Groos
- Autor: Stern, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Großherzogthum Baden.
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mun gsgebiet. Neben demselben zieht sich erst das H o ch-
g estad e hin; es ist ans dem rechten Ufer '/-—1 Stunde breit.
Das Ueberschwemmungsgebiet ist meist durch eine zweifache
Reihe von Dämmen gegen das Eindringen des Hochgewäffers
geschützt. Solches geschützte Land heißt Darum land. Wer-
den die Damme eingedrückt, so entsteht, wie im Jahr 1824,
große Noth, und es werden große Zerstörungen angerichtet.
Die Hochgestade zeigen an, welchen Lauf der Rhein in früherer
Zeit gehabt habe. In neuerer Zeit regelt man seinen Lauf, in-
dem man da, wo er in den größten Krümmungen fließt, Durch-
stiche macht, durch die er eine gerade Richtung erhalt. Die
Länge seines Laufs von Basel bis zur hessischen Grenze betragt
auf dem geraden Wege 60 Stunden; die Länge seines frühern
Laufs betrug in seinem Thalwege, ehe Durchstiche gemacht wur-
den, 156 Stunden.
Der Fall des Rheins beträgt in seinem untern Lauf, von
Knielingen bis zur hessischen Grenze, auf die Länge von einer
Stunde etwas weniger als 1'/-?; dagegen von Basel bis Hü-
uingcn in einer Stunde 15v.,. Die Sechöhe bei Lcopoldshafen
beträgt 350', die zu Kehl 430', die zu Basel 752'.
Seine geringste Tiefe ^beträgt im freien.strom, beim nie-
dersten Wasserstand, in der Strecke von Hüningen bis Altbrci-
sach 2'/r—3', und die größte 12—15'; stromabwärts nimmt
dieselbe zu; von Germersheim bis Mannheim beträgt die ge-
ringste Tiefe 6—8', die größte 20—25'. Vor Uferbauten hat
man schon manchmahl 70—80' Tiefe gemessen.
Der Rhein wird in der neuern Zeit stromaufwärts bis
Straßburg mit Dampfschiffen befahren. Außerdem ist die Sc-
gelschifffahrt stark im Gang. — Bei Basel, das zum Theil auf
dem rechten Rheinufer liegt, gebt eine steinerne Brücke über den
Rhein; zwischen Straßburg und Kehl, bei Kniclingen und bei
Mannheim sind Schiffbrücken. Zwischen Basel und Straßburg
sind bei Hüningen und Breisach fliegende Brücken errichtet und
zwischen Knielingen und Mannheim bestehen solche bei Gcrmers-
heim und Speicr.