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1849 -
Karlsruhe
: Groos
- Autor: Stern, Wilhelm
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Volksschule
- Regionen (OPAC): Baden
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Großherzogthum Baden. 327
Jahre in schweren Kriegszeiten. Das badische Kriegsherr mußte
fast in allen Landern Europas unter der Anführung französischer
Feldherren mit den Franzosen und übrigen deutschen Bundes-
truppen, oft gegen die eigenen Volksstämme, mitfechten. Nach
der großen Völkerschlacht bei Leipzig 1813 schloß sich Großher-
zog Karl, nach Auflösung des Rheinbundes, den die Franzosen
errichtet hatten, den Verbündeten, welche sich gegen die fran-
zösische Oberherrschaft erhoben hatten, an. Badische Krieger
zeichneten sich in den blutigen Gefechten auf dem Montmartre
vor den Thoren von Paris ans, und Karl hielt den siegreichen
Einzug in der Hauptstadt Frankreichs mit. Den 22. August
1818 gab Karl, dem 13. Artikel der deutschen Bundesacte ge-
inäß, seinem Lande eine landständischc Verfassung. 1810 und
1817 drückte das Land eine große Hungersnoth, die durch Miö-
wachö entstanden war. Die Regierung ließ im ganzen Laude
an die Armen Lebensmittel unentgeltlich vertheilen.
Da er keine männlichen Nachkommen hinterließ, so folgte
ihm sein Oheim, Großherzog Ludwig Wilhelm August
(1818—1830) m der Regierung. Unter der Negierung des
Großherzogs Ludwig wurde 1810 der erste Landtag gehalten.
Den 21. Oktober 1821 vereinigten sich die Protestanten des
lutherischen und reformierten Bekenntnisses auf einer General-
synode zu einer gemeinschaftlichen evangelischen Kirche. 1823
erhielt dieselbe eine Verfassung; nach dieser wurde 1834 die
zweite Generalsynode gehalten, durch welche neue Lehrbücher
eingeführt wurden. — 1823 wurde das eingegangene evange-
lische Schnlseminar zu Karlsruhe wieder hergestellt. Im Oktober
1824 entstand durch anhaltenden Regen allenthalben eine große
Ueberschwemmung, welche schreckliche Verheerungen anrichtete.
1826 wurde die Taubstummenanstalt errichtet und 1828 die
Blindenanstalt. 1828 wurde für die katholische Kirche der erz-
bischöfliche Sitz in Freiburg gegründet.
1830 folgte Großherzog Leopold in der Regierung. Unter
ihm wurde auf dem Landtage 1831 die Ablösung des Zehnten
beschlossen. In demselben Jahr trat die polytechnische Anstalt
in Karlsruhe in's Leben. 1835 wurde ein katholisches Schul-
feminar selbständig in Ettlingen, 1838 ein solches in Meers-