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1. Neues Lesebuch für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Volksschulen - S. 28

1842 - Oldenburg/Holstein : Fränckel
Io. Die Grundsteine zürn Ban des Menschenglücks- Willst du weise den Bau des Menschenglücks auf sichere Pfeiler begründen; nicht thöricht in Freuden des Augenblicks die Leiter zur Ewigkeit finden: so lege, wie Paulus, der Weise, dich lehrt, die Steine zum Grunde, im Wetter bewahrt. Du zitterst, und fühlst dich hülflos und schwach; meinst schwerlich den Bau zu vollenden; nicht kräftig dem Sturine, dem Ungemach zu steuern mit kräftigen Handen; — getrost! es wächst dir und hält sich daö Hans gegrün- det auf Glauben, er bauet es aus. Und soll dir's im Hause au Glauben gebaut, auf fernere Zeiten gefallen r so muß dein suhlendes Herze vertraut zum fühlenden Herzen hinwallcn; dort suche den zweiten, dir nöthigen Stein, den Grundstein der Liebe, er wirket Gedeih'». Doch, trübt sich der Himmel zum Sturme, und wch'n die Winde, dein Haus zu zersplittern; laß Wetter nur wüthen, laß Welten vergehn; du zagst nicht in Sturm und Gewittern, hast du die Hoffnung zum Gründe gelegt, den Stein, den Donner und Fluth nicht bewegt. So nimm zum Glauben die Liebe, und dann die Hoffnung, dm Bau zu begründen; so steht er gesichert, dein Tempel; ihn kann kein Feuer der Trüb- sal entzünden. Kein Sturm verweht ihn; kein Wasser zcrthaut daö Haus, auf diese drei Steine gcbau't. . Li. Die Worte des Glaubens. Drei Worte nenn' ich euch, inhaltsschwer; sie gehen von Munde zu Munde, doch stammen sic nicht von außen her, das Herz nur giebt davon Kunde. Dem Menschen ist aller Werth geraubt, wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt. Der Mensch ist frei geschaffen, ist frei, und würd' er in Ketten geboren; laßt euch nicht irren des Pöbcls Geschrei, nicht den Mißbrauch rasender Tho- ren. Vor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht, vor dem freien Menschen erzittert nicht. Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall, der Mensch kann sic üben im Leben, und sollt' er auch straucheln überall, er kann »ach der göttlichen stre- den. Und was kein Verstand der Verständigen sieht, daö übet in Einfalt ein kindlich Gemüth. Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt, wie auch der menschliche wanke; hoch über der Zeit und dem Nanmc webt, lebendig der höchste Gedanke. Und ob alles im ewigen Wechsel kreis't, es beharret im Wechsel ein ruhiger Geist. Die drei Worte behaltet euch inhaltsschwer, sic pflanzet von Munde zu Munde; und stammen sic gleich nicht von außen her, euer Inneres giebt da- von Kunde. Dem Menschen ist nimmer sein Werth geraubt, so lang' er noch an die drei Worte glaubt. Is. m ist ein Gott! Es ist ein Gott! Der Tugend verbürgendes Leben verkündet ihn; sie wäre nicht, wäre kein Gott. Ihr ist das Wort der innigsten Weihe gege- den; sic spricht cs aus r Es ist ein Gott! Sie zeuget laut, sic ruft cö hinaus in die Ferne, hinaus indie, mit Wel- ten umblühete Flur. Es ist ein Gott, antworten- die ewigen Sterne, durch das Gewölbe der Natur. Der stille Geist, der innerste, seligste Friede vertraut dem Hain das hohe Geheimniß von Gott; und leise spricht im flötenden Nachtigallliedc der Hain cö nach; Es ist ein Gott!
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