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1. Neues Lesebuch für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Volksschulen - S. 50

1842 - Oldenburg/Holstein : Fränckel
50 Erkenntniß von ihm erhalten haben. Nein! er zeigte sich dem Adam, indem er zu ihm sprach: „Siche, ich bin cö, der dir diese fruchtbaren Bäume zu dei- ner Speise gegeben hat." So lernten die Menschen durch «nmittelbare Mittheilung Gottes, die man Offenbarung nennt, ihn als ihren Schöpfer und als den Schöpfer alles dessen, was da ist, kennen. Bald ans diese erste Erkenntniß von Gott folgte das Gebot: „Von dem Baum des Erkenntnisses Gutes und Böses sollst du nicht essen," und die Drohung wurde hinzugefügt: „Denn welches Tages dn davon issest, sollst du des Todes sterben." So wußten sie also auch, daß Gott ihr Herr sei, und sie strafen werde, wenn sie sein Gesetz überträten. Sie hatten nun den Lockungen der sinnlichen Lust und den Reizungen eines Ver- suchers llllter der Gestalt einer Schlange widerstehen sollen. Aber sic gaben nach und sündigten. Furcht vor der göttlichen Strafe, Scham und Rene über ihr Vergehen waren die ersten traurigen Folgen ihrer Uebcrtrctnug, aber keineswegs die einzigen. Sie wurden aus dem Paradiese verbannt, muß- ten im Schweiße ihres Angesichts ihr Brot essen, und hatten immerwährend mit den Beschwerden dcö Lebens zu kämpfen, immer auf's »ene mit dem Reiz der Sünde zu ringen. So kamen die Menschen zu der wichtigen Wahrheit, daß Gott das Böse nicht ungestraft läßt. Bald nach dem Sündensalle kam die Verehrung Gottes durch Opfer auf, und selbst eine Art gemeinschaftlichen Gottcsdien- stes fand sehr früh statt. Sogar eine Ahnung von der Unsterb- lichkeit der ^>cele scheint man sehr bald empfunden zu haben. Die Hinwegnahme des frommen Hciioeh wurde als ein Zeichen des göttlichen Wohlwollens betrachtet; man lebte dcö Glaubens, Gott habe ihn zur Beloh- nung für ein tugendhaftes Leben in den Himmel versetzt. Aus diesen Punkten war die einfache Religion der Stammväter des Men- schengeschlechts zusammengesetzt. Weil nun diese Stammväter auch mit einem fremden Worte Patriarchen genannt werden, so nennt man die Religion welche sie hatten, die patriarchalische. Mit der Vermehrung der Menschen auf Erden nabni das Sittenverderbuiß immer mehr zu, so daß zuletzt das ganze lasterhafte Geschlecht, mit Ausnahme des frommen Noah und seiner Familie, durch die Sündfluth von der Erde ver- tilgt wurde. Unter den Nachkommen Noah's wurde dieser schreckliche Beweis der göttlichen Gerechtigkeit sehr bald vergessen, ein neues Laster, die Abgöt- terei und Vielgötterei kam auf und verbreitete sich sehr bald in furcht- barem Grade. Nur wenige unter den Frömmsten und Besten waren im Stande, dem Alles mit sich fortreißenden Strome der Verführung zu Widerstehen. Diese hielten fest an der patriarchalischen Rcligipn,' die andern, welche mehrere Götter verehrten, nannte man Heiden. Einer der frömmsten Mensche», welche je gelebt haben, war Abraham. Damit der Glaube an Einen Gott nicht ganz unter den Menschen aufhöre, wurde ihm der Befehl von Gott ertheilt, sein Vaterland zu verlasse» und in ein anderes Land zu ziehen, welches Gott ihm zeigen wolle. Getrost ließ er Freunde und Verwandte daheim lind wanderte dem Lande Canaan zu. Hier wurde ihm die Verheißung: ^ D u r ch deinen Samen sollen gesegnet werden alle Völker der Erde. — Abrahams Nachkommen wuchsen in Egypten zu einem bedeutenden Volke an. Abgesondert von den Einwohnern des Landes, hatten sie bisher den Glauben an Einen Gott li»tcr sich bewahrt. Aber, gereizt durch den Glanz des egyptischcn Götzendienstes und muthlos ge- macht durch barbarische Behandlung, ncigteit sie sich schon zum Abfall, als Moses unter ihnen als Retter und Wicdcrhersteller ihrer Religion aufstand. — Göttliche Fügung rettete dcil Knaben vom Tode; göttliche Weisheit führte ihn an den Höf dcö ägyptischen Königs, leitete ihn zu plncin weife» Wüsten-
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