1842 -
Oldenburg/Holstein
: Fränckel
- Autor: Detlefs, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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genannt werden. Die 7 oberen sind vorne mit einem langen, flachen Kno-
chen, dem Brustbeine, verbunden, und heißen lange, oder Brustrip-
pen, unter diesen liegen noch 5 andere, welche kürzer sind und nicht
bis an das Brustbein hinanreichen. Diese werden kurze oder Bauchrip-
pen genannt. — Die große Höhle, welche die langen Nippen umschließen,
heißt die Brusthöhle, unterhalb derselben liegt, thcilweife von den Bauch-
rippen gebildet, die Bauchhöhle.
Die Knochen der Glieder zerfallen in solche, welche den Ar-
men, und in solche, welche den Beinen angehören. Die Arme stehen mit-
telst der Schultern mit dem Rumpfe in Verbindung. Die Schulter be-
steht aus 2 Knochen, dein Schulterblatt, und einem langen walzigen
Knochen, welcher auf dem Schulterblatte liegt, und bis zum Brustbein, an
welchem es befestigt ist, hinreicht. Mit dem Schulterblatt ist der Oberarm
mittelst eines Gelenkes verbunden, und eben so auch mit dem Unterarm,
welcher sich in 2 lange Knochen zerspaltet. Das Gelenk, welches den Ober-
arm mit dem Unterarm in Verbindung setzt, heißt Ellenbogen. — Die
Hand besteht aus 3 Theilen, der Handwurzel, welche aus 2 Reihen
kleiner Knöchelchen zusammengesetzt ist; der Mittelhand, welche 5
lange Knochen enthalt, und den Fingern. Der Daumen besteht auö 2,
die übrigen Finger aus 3 Gliedern. — Mit den Armen haben die Beine
in ihrem ganzen Bau eine sehr große Aehnlichkeit. Wie die Arme durch
die Schultern, so stehen die Beine durch die Hüften mit dem Rumpfe
in Vcrbindnng. Mit diesen sind die Schenkel durch ein Gelenk verbun-
den. Das Schienbein, welches wie der Unterarm aus 2 Knochen besteht,
steht mittelst des Knie's mit dem Schenkel in Zusammenhang. Das Knie
ist mit einem kleinen, beweglichen Knochen, der Kniescheibe, bedeckt.
Der Fuß besteht, wie die Hand, aus 3 Theilen, der Fußwurzel, dem
Mittelfuß und den Zehen. Die Fußwurzel ist aus mehreren kleinen
Knochen, welche in 3 Reihen übereinander liegen, zusammengesetzt; der
Mittelfuß enthalt 5 Knochen; die Zehen bestehen, die großen Zehen aus-
genommen, aus 3 Stücken. — Die Knochen sind in der ersten Kindheit
alle viel weicher, als nachher; einige bleiben auch noch bei erwachsenen Men-
schen in diesem Zustande, und werden erst im hohen Alter recht hart und
fest.; z. B. die Rippen. — Daher müssen kleine Kinder vorzüglich in Acht
genommen werden, wenn der Körper nicht gebrechlich werden soll.
Wie die Knochen des Körpers dazu bestimmt sind, den ganzen Leib zu
tragen und zu stützen, so sind alle übrigen Theile entweder zur Erhal-
tung, oder zur Bewegung, oder zur Empfindung eingerichtet.
S. Werkzeuge der Erhaltung.
Der Mensch kann nicht am Leben erhalten werden, ohne Speisen zu
genießen und Luft einz«athmen. Zu beiden Verrichtungen sind im
Körper Werkzeuge vorhanden, die wir jetzt genauer betrachten wollen,
u. Der Mqgen und die übrigen Eingeweide.
Mittelst des Mundes nimmt der Mensch die Speisen, deren er zu
feiner Erhaltung bedarf, zu sich. Hier müssen sic durch die Zähne gehörig
zermalmt oder gekaut werden, damit der Magen dieselben nachher desto
leichter zerreiben und zur Verdauung geschickt machen könne. Der Spei-
chel, welcher wahrend des Kauenö fortwährend aus den Speicheldrüsen fließt,
die im Munde angebracht sind, und dadurch die Spersen anfeuchtet, tragt
auch zur Verdauung bei. Nachdem die Speisen so vorbereitet sind, glei-
ten sie durch eine besondere Röhre, welche Speiseröhre heißt, und im Halse
und in der Brust hinter der Luftröhre liegt, zum Magen hinab. Dieser
sowohl, als auch die Gedärme, die Leber und die Milz liegen in der