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1. Neues Lesebuch für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Volksschulen - S. 112

1842 - Oldenburg/Holstein : Fränckel
113 kleiner. Die bekannteste Pflanze unter denselben ist die Butter- b I u in e. Der rotbc und gelbe Fingerb ul bat seinen Namen von der Gestalt seiner Blüthe; er wächst sehr häufig in den Harzgebirgen, wird aber auch bei uns als Zierpflanze in einigen Gärten gefunden. Die Wolfsmilch hat einen nicht viel über einen halben Fuss hohen Stengel, der dicht mit schmalen Blättchen besetzt, und oben ästig ist. Sic wächst überall an sonnigen, trocknen Orten, und zeichnet sich durch einen weissen, ätzenden Saft in dem Stengel und den Acslcn aus. -Die Herbstzeitlose wächst auf feuchten Wiesen und blüht im August und September, als die letzte der Wiesenblumen. Die Blätter derselben sind ziemlich lang und breit. Die Wurzel ist knollicht, aussen braunroth, inwendig weiss. Die rosenfarbenen Blüthen wachsen an suss- langen, blätterlosen Stengeln, und sowohl sie, als der Same und die Wurzel, sind sehr giftig, verursachen Brennen im Hagen, Kopfschmerz, Durst, Durchfall und selbst den Tod. Die Trespe findet sich häufig als Unkraut zwischen dem Getraide, und ist allgemein bekannt. Der Sanme derselben ist besonders giftig, bringt Schwindel, Zittern der Glieder, Bangigkeit und kalten Scbweiss hervor. Man muss sich daher vor dem Genusse desselben hüten. Das Mutterkorn, welches ein brandiges Missgewächs der Rog- genkörner ist, und sich besonders in nassen Jahren häufig zeigt, kann ebenfalls durch häufigen Genuss gefährliche Zufälle erregen, namentlich die sogenannte Kribbelkrankheit, welche oftmals tödllich wird. Man thut daher wohl, wenn man seinen Roggen sorgfältig von allem Mutter- korn reinigt, bevor man denselben durchmahlen lässt. Der spanische Pfeffer ist euch allen gewiss bekannt, weil ei seiner stark duftende» röthlichcn Hljithc und seiner purpurrothen Beeren wegen häufig in den Gärten gezogen wird. Aber so glänzend die letz- teren aussehen, und so sehr sic zum Genusse einzuladen scheinen, so kann män sich doch nie zu sehr vor ihnen in Acht nehmen , denn der Genuss derselben bewirkt Betäubung, Schwindel, Trockenheit des Mun- des , Husten und, in grosser Menge genossen, führt derselbe sogar den Tod herbei. Trotz der traurigen Wirkungen, welche der unvorsichtige oder unbe- sonnene Genuss dieser 'gefährlichen Pflanzen hervorbringen kann, sind sie dennoch in anderer Hinsicht von dem grössten Nutzen: in der Hand des verständigen Arztes bilden sie nämlich die herrlichsten und kräftig- sten Heilmittel. So hat der weise Schöpfer überall alles auf den Nutzen der Menschheit berechnet, selbst da, wo wir auf den ersten Anblick nur Verwüstung und Schaden wahrnehmen, und gewiss! es würden der Freu- den mehr, und der Leiden weniger in der Welt sein, wenn wir nur seine Absichten immer recht verstehen wollten oder könnten. Die besten Hülfsmittel bei Vergiftungen sind Milch und Ocl, und zwar gleich viel, ob cs Lein-, Mandel- oder Baumöl ist. Man lasse also in grosser Menge, so viel als nur der Kranke vermag, Milch trinken, und alle Viertelstunde eine halbe Tasse Oel nehmen. Biswei- len ist auch der Weinessig ein herrliches Gegengift, namentlich und vor- züglich bei Vergiftungen durch Stechapfelsamen, Schierling, Bilsenkraut und Belladonna. ©. Mineralreich. Die Mineralien sind unorganische Körper, und Haben als solche keine um- laufenden Säfte zu ihrer Ernährung, sondern wachsen, indem sich gleichartige
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