1842 -
Oldenburg/Holstein
: Fränckel
- Autor: Detlefs, Heinrich
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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tzurg mit 12,000 Einw. — Im Jahre 1615 kam dieses Großhcrzogthum
als Entschädigung für verlorne Theile seines Gebiets an den König der ver-
einigten Niederlande. Im Jahre 1830 aber entstand ein heftiger Aufruhr,
in welchem Belgien sich Unabhängigkeit erkämpfte; auch ein großer Theil
Luxemburgs empörte sich, und schlug sich zu den Belgiern, so daß nur der
kleinere Theil im Besitz deö Niederländischen Königs blieb. Das ganze Groß-
herzogthum enthält über 300,000 Einwohner.
I«. Grofihcrzogthum Baden.
Im Süden »Md Westen bildet der Rhein die Gränzen des Landes, tut
Norden gränzt cs an das Großherzogthum Hessen und an Baicrn, tut Osten
an Wnrtcmberg und Hohenzollcrn. Die Größe beträgt 273 Ouadratm., die
Einwohnerzahl 1,300,000. Im Südosten ist das Land gebirgig, sonst größ-
tcntheils eben und fruchtbar. Der Handel ist wegen der Lage am Rhein sehr
bedeutend. — Karlsruhe, die Haupt- und Residenzstadt deö Landes, ist
sehr schon und regelmäßig gebaut, und hat an 20,000 Einw. Heidelberg
ist nicht völlig so groß als Karlsruhe, liegt in einer schönen, an Weinbergen
reichen Gegend, am Neckar, und hat eine Universität. Sehcnswerth sind die Rui-
nen des sürstl. Schlosses mit dem großen Heidelberger Fasse. — Mannheim,
von der Größe Karlöruhc's, liegt rechts am Rhein, in einer schönen Gegend,
hat mehre prachtvolle Gebäude, und treibt bedeutenden Handel. Baden ist
durch seine Hcilguellen berühmt und Kostnitz oder Konstanz am Bodcnscr
durch die glänzende Kirchenvcrsammlung deö 15. Jahrhunderts, welche den
ehrwürdigen Johann Huß zum Feuertode verdammte.
17. Die Hohcnzvllcrschei» Fnrftenthiimer
Diese kleinen Staaten werden zum Theil von Baden, größtcnthcils aber
vom Königreich Würtemberg umschlossen. Die Größe beträgt 25 Ouadratm.,
die Einwohnerzahl 00,000. — Hohenzollcrn - Hechingcn, mit der
freundlichen Hauptstadt Hechingcn, bildet den kleineren; Hohenzollcrn-
Sigmaringcn, mit dem kleinen Städtchen Sigmaringen, den größeren
Theil der hohenzollerschen Länder.
18. Das Königreich Würtemberg.
Die Größe desselben beträgt 360 Ouadratm., die Volksmenge 1,600,000.
Es gränzt an Baicrn, Hohenzollcrn und Baden, und liegt zum Theil niedri-
ger, zum Theil höher, daher ist die Witterung in einigen Gegenden rauh
und kalt, in andern milde und warm. — Viele Einwohner beschäftigen sich
mit dem Acker-, Garten- und Weinbau. Obst wird viel gewonnen; Der Berg-
bau liefert hauptsächlich Eisen und Salz; die Viehzucht ist nicht so bedeutend,
wie sie sein könnte; Leinwand und Papier bereiten die Bewohner dieses Kö-
nigreichs sehr viel und zum Theil sehr gut. — Der Handel ist seit längerer
Zeit bedeutender geworden, als er früher war. — Die Würtemberger be-
kennen sich größtenthcils zur protestantischen Religion; sie sind in hohem Grade
gutmüthig, gefällig und dienstfertig, gerade und offenherzig. — Der Hauptslnß ist
die Donau. Stuttgart, die Haupt- und Residenzstadt deö Königreichs, hat
eine Einwohnerzahl von 35,000 Seelen, besitzt ein schönes Schloß, und treibt be-
deutenden Handel. — H cilb r o nn, vormals eine freie Reichsstadt, treibt starken
Handel und Weinbau. — Re utlingen liegt in einer fruchtbaren, wein- und
obstreichen Gegend, und verfertigt Spitzen, Leim und besonders Leder'.— Ulm
ist eine bedeutende Handelsstadt an der Donau, an der Gränze Baicrns.
I«. Das Königreich Baiern.
Das Königreich Baicrn besteht eben so, wie Preußen, aus 2 unznsammen-
hängenden Theilen; auch hier ist der östlich liegende der größere, und der