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1. Neues Lesebuch für Schleswig-Holstein-Lauenburgische Volksschulen - S. 171

1842 - Oldenburg/Holstein : Fränckel
1*1 wär, tcr König von Norwegen, Magnus der Gute, an die Regierung. Nach dem Tode dieses Königs gelangte Sw end Eftridtsen, der während der Herrschaft desselben Statthalter in Dänemark gewesen war, auf den Thron, und dadurch auch zum Besitz tes Hcrzogthums Schleswig. Swend war ciii^nilder, ge- rechter König, und ein Fnund des Christenthums. Von seinen 11 Söhnen sind ihm fünf nach einander in der Regierung gefolgt. Der erste derselben war Harald Hein, ein schwacher, jämmerlicher Mensch, mit welchem seine Hoflcute thun konnten, was ihnen gefiel. Dann folgte, von einer Rcichsversammlung zu Wiborg gewählt, Knud der Heilige. Er war ein Freund der Geistlichkeit, bcfreitö sic von der Verbindlichkeit gegen weltliche Gesetze, machte den geistlichen Stand zu dem vornehmsten im Lande, und versuchte sogar zum Besten dessel- den neue Abgaben vom Volke zu erzwingen. Das erbitterte das Volk gegen ihn; cü entstand eine Verschwörung, die sich im Zahrc 1086 mit der Ermor- dung dcö Königs endigte. Sein Bruder Oluf, der ihm auf den Thron folgte, war während der Regierung seines Bruders Statthalter in Schleswig gewesen, und hatte dieses Land mit Milde und Wohlwollen beherrscht. Unter seiner Regierung als König brach eine schreckliche Hungersnoth aus-, die in dem Grade zunahm, daß man sich um Hunde- und Pferdefleisch schlug, und der König selbst am Weihnachtsabend seinen Hofbedienten keine zur Sättigung hin- reichende Mahlzeit geben konnte. Diese Roth durchdrang Olufö Herz, die Thränen rollten ihm von den Wangen, und er hob seine Hände gen Himmel und betete: „Gott, wenn du gegen mein Volk erzürnt bist, so wende deinen Zorn von diesem ab> und auf mein Haupt hin." — Sein Nachfolger war Erich Eiegod. Bald nach dem Antritte seiner Regierung hörte die Thcurung, welche unter seinem Vorweser gewüthet hatte, auf, und eö wurde plötzlich alles so wohlfeil, daß der Scheffel Roggen einen Pfenning galt. Erich regierte mit Milde und Sanslmuth, und wurde deshalb wie ein Vater von seinem Volke geliebt. Jedermann weinte, als er auf einem Reichstage zu Wiborg seinen Ent- schlnß, an den Kreuzzügen Theil zu nehmen, kund that. Man bat ihn f»ß- sällig, diesen Entschluß aufzugeben; aber er verharrte bei demselben, setzte seinen Sohn für die Zeit seiner Abwesenheit zum Regenten ein, und rcis'te ab. Aber der Tod ereilte ihn, che er noch Jerusalem erreichte, im Jahre 1103. Erst zwei Jahre nachher erhielt das Volk die Nachricht von dem Ableben seines Kö- nigs. Es schritt zur Wahl eines andern. Diese fiel auf den Bruder dcö Ver- storbenen, mit Namen Nico lau S oder Stiels, denn Erichs Sohn hatte sich während der Abwesenl/cit seines Vatcrö verhaßt gemacht. Unter dem neu Er- wählten traten traurige Zeiten ein. Bürgerkriege verwüsteten das Land; die Ade- ligen wurden übermüthig, und singen au, die Bauern zu unterdrücken; Ackerbau, Gewerbe und Handel geriethcn in Verfall, fremde Volker bedrängten das schlecht regierte und vertheidigte Land, und der Papst drückte cs durch ungewohnte Ab- gaben. Indeß befand sich Schleswig im Ganzen besser, als das eigentliche Dänemark, weil es von Knud Laward, einem tugendhaften und talentvollen Prinzen, dem Sohne Erich Eieaods verwaltet wurde. Dieser war nämlich von seinem Onkel, dem Könige, erst zum Feldherrn gegen die Wenden, welche an der Ostsee, im jetzigen Mecklenburg und Pommern wohnten, ernannt, und bald darauf mit dem Hcrzogthum Schleswig belehnt worden (1115). In seinen Kriegen gegen die Wenden war er glücklich, und wußte sich zugleich bei dem feindlichen Fürsten so viel Achtung und Liebe zu verschaffen, daß dieser ihn zu seinem Nachfolger bestimmte. Wirklich wurde Knud im Jahre 1130 der Be- herrscher der Wenden, und legte sich als solcher den Königstitel bei. Lange sollte er jedoch seiner neuen Würde nicht genießen; Magnus, ein Sohn des regierenden Königs, haßte und beneidete ihn wegen seiner Größe, lud ihn unter dem Scheine der Freundschaft zu einer Zusammenkunft nach Ringstedt ei», und ließ ihn hinterlistig und treulos ermorden (1131). Dadurch macht» sich aber
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