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1. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 41

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
Das Deutsche Reich. 41 Die Insel Kelgoland (0.55 4km) hat die Gestalt eines Dreiecks, dessen größte Seite etwa Iv2 km lang ist. ^Sie besteht aus einem steil aus der See hervorragenden braunroten Sandstein-Felsen, dem sogenannten „Oberlande" und einem im 80 vorgelagerten sandigen Vorlande, dem „Unterlande." Im 0 der Insel, durch einen schmalen Meeresarm davon getrennt, liegt eine langgestreckte Düneninsel, die ehedem mit der Hauptinsel zusammenhing. Sie ist der eigentliche Badeplatz Helgolands. — Des starken Sturmwindes wegen gedeihen Bäume und Sträucher nur vereinzelt im Schutze der Gebäude. Die Bewohner (2000) gehören zum friesischen Stamme und ernähren sich von dem starken Fremdenbesuch des Seebades und der Fischerei. Auf dem höchsten Teile des Oberlandes im Nw erhebt sich der Leuchtturm. An den Küsten des Meeres entlang und um die Mündungen der Flüsse ziehen sich die äußerst fruchtbaren Marschen*) hin. Sie liegen wenig höher als das Meer und sind vor dem Ansturm desselben durch hohe, starke Damm- bauten geschützt, die man Deiche nennt. Außerhalb der eingedeichten Marschen liegen die Watten, flache Küstenstriche, die nur bei der Ebbe ganz bloßgelegt, bei der Flut indes von der See bedeckt werden. Die seichte Küste ist arm an Häfen. Die bedeutendsten Hafenstädte liegen an den Flußmündungen oder im Hintergründe der Meeresbuchten. a) Fr eie und Hansestadt Ohamburg am rechten Ufer der selbst für die größten Seeschiffe zugänglichen Unterelbe gelegen, eine der bedeutendsten Seehandelsstädte der Welt, mit dem Elb- und Odergebiet als Hinterland und zweitgrößte Stadt des deutschen Reiches. Großer Hafen. Die deutsche See- warte (Reichsanstalt) veröffentlicht tägliche Wetterberichte und erläßt Sturm- warnungen für die deutschen Küsten. Der Vorhafen von Hamburg ist Cuxhav en. b) In Schleswig-Holstein: *Altona, größte Stadt der Provinz, an der Elbe abwärts Hamburg gelegen und mit diesem zusammenhängend; große Fabrik- und Seehandelsstadt. 0) Im Gebiet der Freien und Hansestadt Bremen: Bremer- haven, Vorhafen von Bremen mit bedeutendem Seeverkehr. d) In Hannover: Wilh elmsh aven, am Jadebusen gelegen, deutscher Kriegshafen an der Nordsee. — Emden, alte Seehandelsstadt in der Nähe des Dollart, durch Kanal mit demselben verbunden. 2. Das Gebiet zwischen der untern Glbe und der holländischen Grenze ist in seinem westlichen Teile, der sich um die mittlere und untere Ems lagert und bis zur Weser ausbreitet, das Gebiet der großen Moore. Mau sucht das Moorland durch Torfgewinnung auszunutzen und durch Moorbrennen (Höhenrauch) und Fennwirtschaft für den Ackerbau zu ge- winnen. Die Moorgebiete gehören zu den traurigsten Strichen Deutschlands. Das größte derselben ist das Bourtanger Moor. — Das Gebiet östlich der Weser weist ausgedehnte Geestlandstrecken auf (güst-unfruchtbar; sandiger Boden). — Das ausgedehnteste Geestlandgebiet ist die Lüneburger Heide. Die Lüneburger Keide ist eine starkgewellte, sandige Hochfläche und bildet den letzten Ausläufer des südlichen Landrückens. Auf weiten Strecken herrscht eine _ traurige Ode, „in der sich Wachholder, Heide und Besenpfriem Geselllchaft leisten". Andere Stellen sind mit Kiefern bestanden; auch fehlt es durchaus nicht an anbauwürdigen Geestäckern. Große Wanderblöcke, Hünengräber und Hochmoorflächen unterbrechen die Einförmigkeit der endlos scheinenden Heidelandschaft, die von summenden Insekten, der Heidelerche Mio. oem Heideschäfer mit seinen Heideschnucken belebt ist. An plätschernden Hewebächen im Schatten von Laubbäumen liegen die Heidedörfer. Die Be- wohner ernähren sich von der Schafzucht (Heideschnuckeu), dem Anbau des *) s. Eckert, Schulatlas S. 2 unten links.
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