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1. Adolf Tromnaus kleine Erdkunde - S. 71

1901 - Halle a.d. Saale : Schroedel
Länderkunde. 71 Der Küstenanteil am Schwarzen Meer ist einförmig und hafenarm. Alis ihiil führt die Straße van Konstantinopel ins Marmarameer'), lind ans diesem die Straße der Dardanellen (nach den beiden tür- tischen Schlössern an beit Ufern benannt) in das Ägäische Meer. Die zahlreichen Insel» bilden eine Jnselbrücke nach dem benachbarten Kleinasien. Die bedeutendsten derselben sind Euböa und Kreta. Die Westküste wird im s. Teil von der Reihe der ionischen Inseln begleitet und schneidet im Meer- busen von Korinth tief ins Land. Dieser trennt die Halbinsel Mvrea vom mittleren Griechenland. Die Bodengestaltung der Halbinsel weist fast durchwegs Gebirgs- land auf, das bei seinem gitterfö einigen Aufbau eine ausgedehnte Ent- wicklung von Ebenen und Flußsystemen hindert. Die bedeutendsten unter deil zahlreichen Gebirgen sind die dinarischen Alpen, der Schar -Dagh (Daghftürkischf-Gebirge), der Knotenpunkt der w. Gebirge; der Balkan (-Waldgebirge), trotz seiner zahlreichen Pässe (Schipkapaß) ein wenig weg- sames Mittelgebirge, das bis 2300 m Höhe aufsteigt und eine wirkungsvolle Grenzscheide zwischen der niedrigen bulgarischen Hochebene und den Niederungen der Mlritza bildet. Im 8. der Halbinsel sind die Pindus- fette und der Olymp (3000 m) die wichtigsten Erhebungen. Das Klima zeigt stärkere Wärmeschwankungen, als das übrige Süd- europa. Der breite N. hat Landklima; in dem rauhen Winter, der unter dem Einflüße der kalten Xo.-Winde steht, verlieren die Bäume noch ihr Laub. Dagegen fällt an den „Küsten des Agäischen Meeres nur selten Schnee. Mit dem Vorkommen des Ölbaums an der ägäischen Küste beginnt das Mittel- meerklima. In Griechenland gedeihen alle Südfrüchte vortrefflich. Die griechischen Weine und Korinthen haben einen bedeutenden Ruf. 2. I)le Wewohner. Die Bevölkerung der Halbinsel bildet ein buntes Völkergemisch. Der herrschende Volksstamm sind die Slaven (8 Mill.). Zu ihnen gehören die Serben (in Serbien, Montenegro, Bosnien und der Herzegüwina) und die Bulgaren zu beiden Seiten des Balkans. In Griechenland, den s. Küstenländern und Inseln die Neugriechen (2'/z Mill.). Nachkommen der alten Illyrer sind die kriegerischen Albanesen (über 1 Mill.). Tie osmanischen Türken (2 Mill.), ein mongolenähnlicher Volksstamm, bilden in den Teilen des Türkenreiches selten eine geschlossene Bevölkerung. Die Türken, der größte Teil der Albanesen, sowie einige Bewohner in Bosnien und Bulgarien sind Mohammedaner. Alle übrigen Bewohner gehören in überwiegender Mehrzahl der griechisch-katholischen Kirche an. — Trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas ist die Landwirtschaft sehr vernachlässigt. Von Bedeutung für die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die Rosenkultur im Maritza- thale, der Anbau von vorzüglichen: Tabak und der Getreidebau in Bulgarien. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahnstrecken Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Im Altertun: blühten Kunst und Wissenschaft in Griechenland. Im Mittelalter erlag Re Halbinsel, der morsche Rest des oströnnschen Reichs, dem Ansturm der Türken, die 1453 Konstantinopel eroberten, in den folgenden Jahrhunderten tief nach Mitteleuropa vordrangen und fast ganz Ungarn, Rumänien und die Länder n. vom Schwarzen Meer unterwarfen. Im 17. Jahrhundert bereits begannen die Verluste, die sich bis in die neueste Zeit derart fortgesetzt haben, daß von den: einstmaligen großen Türkenreiche in Europa nur noch wenig übrig blieb. ') Auf den Inseln des Marmarameeres wurde Marmor gebrochen.
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