1901 -
Halle a.d. Saale
: Schroedel
- Autor: Schlottmann, Karl
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Mittelschule, Mehrklassige Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Afrika.
Kamerun deutsche Handelssaktoreien. Auch das Christentum hat schon
Eingang unter den Schwarzen gefunden.
6. Südafrika umfaßt den n., durchaus tropischen Teil des süd-
afrikanischen Dreiecks. Aus einer schmalen, von Fieberluft erfüllten
Küstenniederung steigt das Land stufenförmig zu einer Hochfläche von
1000 m Höhe empor. Der w. Teil dieser Hochfläche wird eingenommen vom
riesigen Becken des wasserreichen Kongostromes, der ö. Teil von
dem Gebiet der innerafrikanischen Seen, von denen derviktoriasee und der
Tanganjikasee die größten sind. S. von dem Seegebiet fließt der Sam-
besi (Fischfluß). Beschreibe den Lauf der Flüsse nach der Karte! Wiederhole,
was S. 89 über die Natur derselben und über die Größe des Viktoriasees
gesagt ist!
Über Pflanzen- und Tierwelt Jnnerafrikas vergl. S. 90.
Die Westseite Südafrikas, das Küstengebiet von Niederguinöa,
gehört größtenteils den Portugiesen; das dahinterliegende Kongogebiet bildet
den großen Kongostaat, der am r. User der Kongomündung bis zum Meer
reicht. Er steht unter der Oberhoheit des Königs der Belgier. Mau ist
bestrebt, durch Anlage von Handelsstraßen und festen Handelsplätzen am Kongo
das Land für europäische Kultur zu gewinnen. Der Kongostaat liefert das
meiste Elfenbein. — Die Ost käste Südafrikas war seit dem Mittelalter das
Ziel arabischer Kaufleute, die von hier aus mit Elfenbein und Sklaven bis vor
wenigen Jahren lohnenden Handel trieben. Doch wird neuerdings der Sklaven-
handel durch die Europäer unterdrückt. — Die Küste Mozambique (niossamlük)
gegenüber Madagaskar gehört den Portugiesen; hinter der Sansibar-
küste liegen die deutschostafrikanischeil Besitzungen, und n. davon liegt
englisch Ostafrika.
Deutsch-Ostafrilm (s. Eckert, Schulatlas S. 5), fast doppelt so groß
als das Deutsche Reich, breitet sich gegenüber der kleinen englischen Insel
Sansibar von der Küste bis zum Gebiet der großen innerafrikanischen Seen
aus. Das weite Hochlandsgebiet zeigt den buntesten landschaftlichen Wechsel:
Steppen und wüstenartige Wildnisse, tropische Urwaldgebiete, Ackerfelder,
Wald- und weidenreiche Gebirgsländer, darunter den Kilima-Ndscharo
(6000 m), den höchsten Berg Afrikas. — Die Bewohner (etwa 6 Mill.), an
der Küste stark mit arabischem Blute gemischt, gehören im Innern zu den
Bantunegern und gliedern sich in zahlreiche Stämme, unter ihnen die fleißigen
Dschaggas am Kilima-Ndscharo. Die deutsche Herrschaft hat Ruhe und
Ordnung in dem Lande hergestellt. Ausgeführt werden Elfenbein und Kautschuk.
Dar-es-Sallm, Bagamoyo.
7. I)as außerlropische Südafrika umfaßt den s. Teil des süd-
afrikanischen Hochlandes. Der Zugang zum Innern ist durch steile Rand-
gebirge erschwert. Die Bewässerung ist weniger reichlich, als in Jnner-
afrika; ja im Nw. nimmt der Boden sogar Wüsten form an (Kalahlri). Der
Hauptfluß des Gebietes ist der Orünjestrom. Das Klima ist besonders in
den s. Strichen und auf den Hochebenen auch für Europäer recht zuträglich
und erinnert an das Mittelmeerklima'). Die Bevölkerung bestand ehedem
aus der südafrikanischen Rasse, von der sich im Nw. noch die Buschmänner
und Hottentotten erhalten haben. Dann drangen von No. die kräftigen
Kaffern ein, ein Zweig der Bantuneger. Die Hauptbeschäftigung aller l
l) Doch ist es viel trockener.