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1. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 36

1833 - Halle : Schwetschke
36 A. Europa. zur östreichischen Größe gelegt wurde. Auch Deutschland verdankt Rudolphs wackerer Regierung viel, indem er unaufhörlich bemüht war, durch Zerstörung der zahlreichen Raubschlösser des verwilder- ten Adels und Bestrafung der Unruhestifter den innern Frieden wieder herzustellen. Doch konnte er es nicht erlangen, daß sein Sohn Albrecht zu seinem Nachfolger erwählt wurde; vielmehr er- hoben die auf die wachsende Macht Oestreichs schon eifersüchtigen Fürsten den armen Adolph von Nassau, 1291 — 98, auf den Thron, und erst als dieser durch Ohnmacht verächtlich geworden, gelang es Albrecht, sich von einigen Fürsten zum König erwählen zu lassen. Adolph fiel in einer Schlacht bei Worms, wie man glaubt, von der Hand seines Nebenbuhlers. Albrecht 1., 1298 — 1308, durch Habsucht und Ländergier verhaßt, fand 1368 den Tod von der Hand seines Neffen, Johann von Schwaben, als er eben die durch seine Härte empörten Schweizer zu züchtigen ge- dachte. (s. Th. 1. S. 409.) Abermals fiel die Wahl auf einen unbegüterten, aber wackern Ritter, Heinrich (Vii.) von Luxem- burg, 1308—1313, der aber bald zu bedeutender Macht gelangte, als die böhmischen Stände seinem Sohne Johann die erledigte Krone ihres Landes freiwillig übertrugen. Heinrich starb in Ita- lien, nachdem er vergeblich die durch Guelfen und Ghibellinen noch immer gestörte Ruhe jenes Landes herzustellen versucht hatte. Nach seinem Tode wählten zwei Parteien, die östreichische Friedrich von Oestreich, 1313 — 30, die luxemburgische einen Freund dieses Hauses, Ludwig von Baiern, 1313 — 47. Neue Kriege und Ver- wüstungen waren die Folge jener doppelten Wahl, bis endlich Lud- wig bei Mühldorf in Baiern 1322 siegte und seinen Nebenbuhler gefangen nahm. Es folgte Versöhnung und Freundschaft zwischen den edlen Gegnern, so daß Friedrich bis an seinen Tod einigen An- theil an den Reichsgeschäften behielt. Streitigkeiten mit dem Pap- ste und Unzufriedenheit der Fürsten mit der Vergrößerung der bai- rischen Macht, (Ludwig hatte seinem Sohne gleiches Namens die durch das Ausfterben des askanischen sanhaltischen^j Fürstenstammes erledigte Mark Brandenburg verliehen), verbitterten die letzten Jahre Ludwigs, und es kam so weit, daß einige vom Papste ver- leitete Fürsten an Ludwigs Stelle den luxemburgischen König von Böhmen, Carl (Iv.), zum deutschen König ernannten. Kaum aber war Ludwig gestorben, als andre, Feinde des luxemburgischen Hauses, Günther von Schwarzburg auf den Thron beriefen; die- ser starb indeß nach 4 Monaten, nicht ohne Verdacht der Ver- giftung, und nun erst gelangte Carl I V. I3ch7—78 zum ungestör- ten Besitz der deutschen Krone. Groß sind seine Verdienste um sein Erbland Böhmen, wo er nicht allein Ordnung und Frieden, son- dern auch durch die Stiftung der Universität Prag, 1347, der er- sten in Deutschland, wissenschaftliche Bildung einführte. Indeß ob er gleich mit großer Vorliebe vorzüglich nur für Böhmen sorgte,
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