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1. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 59

1833 - Halle : Schwetschke
59 Vii. Deutschland. trachten, welche von der augenblicklichen Noth abgeschlossen, durch neu erwachte Hoffnungen aber bald wieder gebrochen wurden. So trat Oestreich abermals durch Rußland, unter Paul I., 1799 ver- stärkt auf den Kampfplatz, und unter Suwarows Anführung war bald ganz Italien, mit Ausnahme Genua's, erobert. Als aber die Russen bei Zürch von Massena geschlagen und aus der Schweiz vertrieben worden, zog Kaiser Paul, sich von seinen Verbündeten verrathen glaubend, seine Truppen zurück. Oestreich setzte allein den Kampf fort. Indeß war Bonaparte aus Egypten zurückgekehrt und hatte sich zum ersten Cónsul der Republik ernennen lassen; er drang 1800 über die Alpen in Italien ein, und die einzige, von den Oeftreichern unter Melas schon beinahe gewonnene Schlacht bei Marengo (14. Juny 1809) setzte ihn in Besitz dieses ganzen Landes, während Moreau ebenfalls in Deutschland bei Hohenlin- den siegte. Der Friede von Lüneville 1801 war die erzwungene Folge dieser Begebenheiten. Oestreich gewann das Venetianische und erkannte dagegen die neuen Schöpfungen der Batavischen, Helvetischen, Cisalpinischen und Ligurischen Republiken. Oest- reich bedurfte nach so langem Kampfe der Ruhe, und mußte es ge- schehen lassen, daß Bonaparte in Verfolg seines Krieges mit Eng- land Hannover 1803 besetzt; auch Preußen schwieg zu dieser Ver- letzung des deutschen Reiches. Die bald folgenden Ereignisse vor- ahnend, oder weil Bonaparte sich als Napoleon 1. zum franzö- sischen Kaiser erklären ließ, nahm Franz 11. im August 1804 als Franzi, den Namen eines östreichischen Kaisers an, und neue Rüstungen verkündiqten den baldigen Ausbruch eines neuen Krie- ges. Er begann 1805. Die Oestreicher bis Ulm vorgedrungen, wurden hier geschlagen, und ein großer Theil ihres Heeres unter Mack ergab sich zu Kriegsgefangenen; Wien ward von dem Feinde besetzt, und die zu spät zur Hülfe herbeigeeilten Russen wurden in Verbindung mit den Trümmern des östreichischen Heeres noch am 5. Dezember bei Austerlitz in Mähren geschlagen, worauf noch in dem nemlichen Jahre der Presburger Friede den Krieg beendigte. Oestreich verlor dadurch das Venetianische, Tyrol und alle seine Be- sitzungen in Schwaben und am Rhein (Vorder-Oestreich). Preu- ßen, welches schon gerüstet dastand und durch Verletzung seines Ge- biets mehr als gerechte Ursache zum Kriege hatte, ließ sich durch die Siege Napoleons abschrecken und trat durch den Wiener Ver- trag selbst Anspach und Baireuth, Neufchatel und Cleve, gegen den ungewissen und auf jeden Fall ungerechten Besitz von Hannover ab; doch war das gegenseitige Mißtrauen einmal entzündet und der nahe Bruch zwischen Preußen und Frankreich unvermeidlich. In- dessen hatten die minder mächtigen Fürsten Deutschlands, theils von der Noth gezwungen, theils auch wohl aus Begier nach Ver- größerung und Titel, sich an Frankreich angeschlossen: Baiern und Würtembcrg wurden zu Königreichen, Baden und Darmstadt zu
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