1833 -
Halle
: Schwetschke
- Autor: Blanc, Ludwig Gottfried
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrer- und Schülerbuch
- Schultypen (WdK): Landschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
- Schulformen (OPAC): Privatunterricht, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Deutschland, Italien, Griechenland
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Viii. Italien. Sardinien.
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Italien wird gewöhnlich in drei theile, den nördlichen
oder Ober-Italien, den mittlern und den südlichen oder
Unter-Italien getheilt.
A. Ober-Italien, welches nach seinem größern östlichen
Theile auch wohl die Lombardei genannt wird, enthält jetzt die
Staaten des Königs von Sardinien, das lombardisch-venezianische
Königreich und die Herzogthümer Parma und Modena. Es um-
faßt den ganzen, zwischen den Alpen, dem mittelländischen Meere,
dem Apennin und dem adriatischen Meere gelegenen Theil von
Italien. Die genannten Gebirge machen den nördlichen, west-
lichen und südlichen Theil gebirgig; die Mitte ist eine dem Laufe des
Po folgende, nach Osten sich senkende und in Niederungen auslau-
fende Ebene.
1. Das Königreich Sardinien.
Es besteht aus den im nördlichen Italien gelegenen Staaten,
wovon hier zunächst die Rede seyn soll, und der Insel Sardinien,
zusammen 1320 Ó M. Die Staaten auf dem festen Lande sind
zusammengesetzt aus dem Herzogthum Savoyen dem Stammlande
der Monarchie, dem Fürstenthum Piemont, der Grafschaft Nizza,
dem ehemaligen Herzogthum Monferrat, dem Gebiete der ehema-
ligen Republik Genua und einem Theile des ehemaligen Herzog-
thums Mailand. Sie bilden die westliche Hälfte des obern Italien,
von Frankreich, der Schweiz, dem mittelländischen Meere, Mo-
dena, Toscana, Parma und dem lombardisch-venezianischen Kö-
nigreiche umschlossen. Sie enthalten auf 890 Q M. über 4 Mil-
lionen Einw. Das Land ist im Norden, Westen und Süden sehr
gebirgig, nur der mittlere und östliche Theil gehört zu den großen
und fruchtbaren Ebenen Ober-Italiens. Ueber die Alpen führen
folgende Straßen: die über denl>1.0n!s, zunächst t>onsusa nach
Laus le bourg in Savoyen, von Napoleon 1805 zwar nicht an-
gelegt, aber doch erst fahrbar gemacht; auf der Höhe liegt ein im
10ten Jahrh, gestiftetes Kloster, worin die Reisenden unentgeltliche
Bewirthung finden. Wenn man diese Straße durch Savoyen über
Chambery verfolgt, so gelangt man nach Frankreich durch einen
andern erst von Emanuelli. 1670 fahrbar gemachten Paß, les
éelielles oder la grölte, wo man ehemals sich einer Leiter bedie-
nen mußte, um zu einer durch den Felsen gesprengten Höhle zu ge-
langen. Auch diesen Paß ließ Napoleon durch einen neuen 1813
eröffneten Felsendurchgang bequemer machen. Ueber den M. Ge-
nevre führt eine andre Straße von Susa nach Brianeon in Frank-
reich. Ueber den großen St. Bernhard führt von Aofta nach Mar-
tinach in der Schweiz ein ziemlich gefährlicher, nicht fahrbarer