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1. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 385

1833 - Halle : Schwetschke
385 Ix. Griechenland. Nachkommen des aus Mycenä verdrängten Herrschergeschlechts des Herkules, mit den ihnen verbündeten Doriern in den Peloponnes, 80 Jahre nach dem trojanischen Kriege, beitrug. Die Herakliden und Dorier erwarben und behaupteten die Herrschaft über Sparta, und mehrere Völkerschaften wurden bei diesen Unruhen aus ihren früheren Sitzen gedrängt und genöthigt, andre, theils in Griechen^ land selbst, theils in entfernten Gegenden zu suchen. Nur die pe- lasgischen Arkadier behaupteten sich in ihrem gebirgigen Lande. Die- ser Zeitraum von 200 Jahren nach jenem Kriege ist daher durch die Entstehung der meisten und wichtigsten griechischen Colonien merk- würdig. Aeolier, von den Herakliden in Thessalien gedrängt, wa- ren die ersten, welche die durch den trojanischen Krieg bekannt ge- wordene und verödete fruchtbare Küste Kleinasiens zu neuen Wohn- sitzen aufsuchten und daselbst mehrere Städte, worunter Cyme oder Kumä und Smyrna die wichtigsten waren, anlegten. Bald nach- her folgten ihnen hie aus dem Peloponnes verdrängten Ionier, nachdem sie eine Zeitlang bei ihren Stammgenossen in Attika Auf- nahme gefunden, und gründeten auf dem, nach ihnen Jonien be- nannten, mittlern Theile der Küste von Kleinasien 12 Städte, wor- unter Ephesus und Milet die berühmtesten geworden. Die Dorier endlich ließen sich auf den Inseln Rhodus und Kos und auf dem süd- lichen Theile jener Küste nieder, wo Halikarnaß und Knidus ihre be- deutendsten Städte wurden. Auch von einzelnen Städten Griechen- lands gingen ähnliche Niederlassungen aus, worunter Byzanz, das heutige Constantinopel, merkwürdig genug fast im nemlichen Jahre mit seiner spätern Nebenbuhlerin Roma, von Korinth und Megara aus gegründet ward. Aehnliche Auswanderungen und Ansiede- lungen fanden auch nach einer westlichen Richtung statt. Der un- tere Theil von Italien und die Küsten des fruchtbaren Siciliens be- deckten sich mit griechischen Pflanzstadten, daher jenen Ländern der Name Groß-Griechenland ward. Von den Korinthiern ward das bald mächtige Syrakus 731 v. Chr., von den Argivern Kror ton, von den Achäern das weichliche Sybaris, von den Lacedämo- niern Tarent gegründet. In dem nemlichen Zeitraume ward die königliche Würde in allen griechischen Staaten, mit Ausnahme Sparta's, welches seine sehr beschränkten Könige bis zu seinem Un- tergänge beibehielt, abgeschafft, theils durch unruhige Bewegun- gen des nach Freiheit dürstenden Volkes, theils durch den ander- weitig erfolgten Untergang der bisher geachteten Fürftengeschlechter. In tausend verschiedenen und oft wechselnden Gestalten traten mehr oder weniger demokratische Formen an die Stelle der einst patriar- chalischen, zuletzt aber drückend gewordenen königlichen Macht. Von einer durch heilige Gesetze und Verfassung gemilderten und geordneten Monarchie haben die Griechen und überhaupt die Alten nie etwas gewußt. So groß nun auch die Zersplitterung der vielen verschiedenen Stamme des Volks und der daraus hervorgegange- Manc Handb. Ii. 2. Nufl. 2.5
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