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1. Deutschland, Italien, Griechenland, (die europäische Türkei, das Königreich Griechenland) und die Ionischen Inseln - S. 433

1833 - Halle : Schwetschke
433 Ix. Griechenland. verloren. Mit scheinbarer Mäßigung entfernte sich Philipp dies- mal sogleich wieder aus Griechenland, fuhr aber fort in Thra- cien seine Eroberungen auszubreiten, wo er vorzüglich Byzanz und Perinth, zwei wichtige den Athenern gehörige Städte, beun- ruhigte. Nur ein Mann in Athen erkannte die arglistigen Plane Philipps, der größte Redner des Alterthums, Demosthenes, ein Schüler des Platon, geb. 375 v. Chr.) und machte es zum Geschäft seines Gebens, seine Zeitgenossen auf die Gefahr, die ih- nen vom Philipp drohte, aufmerksam zu machen. Von seinen Reden sind uns einige sechzig aufbewahrt. Zwei Gegner hinder- ten die volle Wirkung seiner weisen Beredtsamkeit: der redliche, aber von der Schwäche Athens allzu sehr überzeugte Feldherr Pho- cion, und der der macedonischen Bestechung nicht unzugängliche Redner Ae sch in es, von welchem wir ebenfalls noch 3 Reden besitzen. Ein zweiter heiliger Krieg, durch die Lokrer veranlaßt, welche einige dem delphischen Tempel zugehörige Ländereien sich angemaßt hatten, führte Philipp zum zweiten Male ins Herz von Griechenland. Statt aber die Schuldigen anzugreifen, bemäch- tigte er sich der Stadt Elatea und versetzte dadurch die Athener, die nunmehr die Bestätigung aller Warnungen des Demosthenes sa- hen, in die höchste Bestürzung. Von Demosthenes angefeuert bewaffneten sich Athener und Böotier in größter Eil, und es kam 338 v. Chr. bei Charonea in Böotien zu einer entscheidenden Schlacht, in welcher nur die makedonische Phalanx und die Ueber- legenheit der Talente Philipps und seines Sohnes Alexander den Heldenmuth zu besiegen vermochten, womit die schlecht geführten Athener und Thebaner zum letzten Male in einer großen Schlacht für ihre nunmehr verlorne Freiheit fochten. Auch jetzt noch be- nutzte Philipp seinen Sieg mit scheinbarer Mäßigung und vorzüg- lich wohl um die Griechen über das Gefühl ihrer Abhängigkeit zu zerstreuen, ließ er sich zum Oberfeldherrn gegen Persien ernennen, um die alte Schmach Griechenlands an seinem Erbfeinde zu rä- chen. Er überlebte indeß seinen Triumph nur kurze Zeit und ward schon 336 bei der Hochzeitfeier seiner Tochter, von einem Jüng- linge, Pausanias, dem er Gerechtigkeit verweigert, nicht ohne starken Verdacht des Mitwissens seiner verstoßenen Gemahlin Olympias, ermordet. Sein Tod war ein Freudenfest für die Griechen, unter welchen die Thebaner sich am lautesten äußerten und die makedonische Besatzung vernichteten. Sein Sohn Alexan- der, ein Zögling des Aristoteles, der selbst ein Schüler Plato's gewesen, war eben mit einem Kriege gegen die an der Donau wohnenden Triballer beschäftigt. Unerwartet schnell aber eilte er nach Griechenland und belagerte Theben, welches die Auslieferung der am Aufruhr Schuldigen verweigerte. Die Stadt ward trotz der hartnäckigsten Gegenwehr erobert und zum abschreckenden Bei- spiele gänzlich zerstört; nur das Haus wo einst.pindar gewohnt, Blanc Handb. ll. 2. Aufl. 28
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