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1. Lesebuch in Lebensbildern für Schulen - S. 207

1853 - Oppenheim a.Rh. [u.a.] : Kern
207 zusammen. Leicht kann man auf solche Art mit der Krätze, oder an- dern bösen Krankheiten angesteckt werden. Am beßten legt man sich in solchen Fällen unangekleidet auf's Bette, oder läßt sich ein Lager aus frischem Stroh auf den Boden machen. § 39. Gleich Morgens nach dem Aufstehen das Bett machen zu lassen, ist nicht zu empfehlen, weil dadurch die Ausdünstungsstoffe im Bette bleiben. Die Betten müssen vielmehr auseinander gelegt werden, damit sie bei geöffneten Fenstern verdunsten können. — Vi. Bewegung. § 40. Alles Leben besteht in Bewegung; Ruhe macht schlaff, ist ein Bild des Todes. Nichts kann die'nerven mehr stärken, als körperliche Bewegung in freier Luft. Neigt sich doch jede Pflanze nach der Luft hin. Als man am Sterbebette des großen und berühmten Arztes Frank den großen Verlust beklagte, den die Welt durch seinen Tod erleiden würde, sagte er: „Ich hinterlasse drei viel größere Aerzte, Doktor Luft, Doktor Bewegung und Doktor Wasser." § 41. Körperliche Bewegung und Arbeit in der freien Natur bewirken Hunger und Durst, befördern die Verdauung, geben eine blühende Gesundheit, erheitern das Leben und verschaffen einen sanften Schlaf. Dieß mögen sich alle die merken, deren Berns eine sitzende Lebensart mit sich führt. Gelehrte oder Handwerker von sitzender Le- bensart müssen jede günstige Minute benutzen, au heitern Tagen frische Luft zu genießen. Nachtheilig für die Gesundheit ist jedoch jede übermäßige An- strengung und Bewegung; am schädlichsten aber nach der Mahlzeit und nach einer Krankheit. § 42. Das Tanzen ist für junge Leute, wenn es nicht in Ra- serei ausartet, zuweilen ein passendes'vergnügen. Wer aber beim Tanzen nicht vollkommen Athem behält, sollte auf dieses Vergnügen ganz Verzicht leisten. Auch, wer eine schwache Brust hat. Wer zu Lungenleiden und Bluthusten Anlagen hat, darf nie tanzen. Man zähle nur die Pulsschläge des Herzens bei dem, welcher von einem wilden Tanze abtritt. Beinahe noch einmal so viel in emer Minute, als gewöhnlich! Solch' eine Zumuthung sollte der Körper ohne Nachtheil ertra- gen? Und wie Viele gehen mit einem erhitzten Körper in kühlen Nachten nach Hause und athmen mit erhitzter Lunge die kalte Luft ein! Wie Viele tunken in die Hitze und ziehen sich hierdurch eine tödtliche Kramhett zu! — Gewiß, viele Jünglinge und Jungfrauen sind schon als Opfer der Tanzwuth gefallen. 8 43. Eine herrliche Bewegung ist ferner das Schlittschuh- laufen für gesunde Leute; für Schwachbrüftige aber und gegen scharfe Luft ist es schädlich. Daß mit diesem Vergnügen auch Gefahr ver- bunden ist, zeigt uns folgende Geschichte. Sie ruft uns zu: Vorsicht!
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