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1. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 231

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
107. Kaiser Heinrich und die Hunnen. 231 ansetten vmme den tyns, so worden - syne rede mit dem keyser eynich, so wol- | den bat weren. Do kam de keyser onde sande dem konigh to Vngheren eynen Hunt onde leyt dem de oren vnde steri afsneiden vnde dat hare afscheren, vnde bot öme darto: molde he eygen lude hebben, dat he dar eygen lude van ma- kede, wolde he mere tynses hebben, den scholde he komen vnde Halen vnde Min- nen mit dem swerde. Do dat de Vngeren Horden, dat öne de keyser eynen Hunt sande to schauernake, se worden alle so grymmich vnde worden rede mit kraft und macht, de se konden to samende krigen, alfe Wenden, Denen und Behem. De schrift holt vt, dat örer was hundert düsend reyseners, vnde toghen mit gemalt dorch Beyeren und Franken, vnde kemen in dat laut to Doringh vnde beleyden Jecheborch met veftich dusent, vnde mit den anderen veftich dusent toghen se in Sassen. De keyser samede ok syn Volk by twelf dusent. De schrift holt vt, dat van den twelf dusent acht asteten dorch forchten des velen volles, dat de keyser nicht mer enhadde man veer dusent man wol gewapent. De Vngeren de leghen ok in ungeste und leghen vppe der stidde an der Myssaw, vnde dar nu Scheyningh licht. Mente de keyser de trostede syn voll wol vnde meynde den stryd to wynnen. De Heren vnde for- sten de spreken: her keyser, dat wyll iuck nicht bescheeyn. De keyser sprack: dat schall scheyn, well got. Also wart dar eyn kleyn stabt gebuwet na dem stryde vnde wart geheten Scheyningh, so vant ick in itliken kroneken. De keyser truwede godde vnde trostede syn voll vnde febe: lenen lüde, we willen manliken vechten vor vnse laut, wente io is godde in der fase, wente se syn Heyden vnde wy syn cristen, got well vns wol helpen. De Sassen weren fro, de he nach by sic hadde, eyn deyls weren se bedrouet. So trostede se got. In der nacht was eyn grot reghen vnde des morgens eyn grot nefel. De Sassen weren gerauwet des nachtes in dem schüre, dar de Vngeren nat weren. So solle. Da wurden die Räthe mit dem Kaiser einig, daß sie dem wehren woll- ten. Und der Kaiser sandte dem König von Ungarn einen Hund, dem er hatte Ohren und Schwanz abschneiden und das Haar scheeren lassen, und entbot ihm dazu: wenn er Eigenleute haben wolle, so möge er sich daraus welche machen, und wolle er mehr Zins haben, so solle er kommen und ihn holen und mit dem Schwerte gewinnen. Als die Ungarn hörten, daß der Kaiser ihnen zum Spott einen Hund gesandt, wurden sie alle grimmig, und machten sich bereit mit aller Kraft und Macht, die sie zusammen kriegen konn- i ten, von Wenden, Dänen und Böhmen. Man findet geschrieben, daß ihrer hun- dert tausend Reisige waren. Sie zogen mit Gewalt durch Bayern und Franken und kamen in das Land Thüringen, und belegten Jecheburg mit fünfzigtau- send Mann, die andern fünfzigtausend zogen nach Sachsen. Da sammelte auch der Kaiser sein Volk, etwa zwölftausend Mann. Man findet geschrieben, daß von diesen noch achttausend abfielen durch Furcht vor dem vielen Volk der Ungarn, so daß der Kaiser nicht mehr als vier- tausend wohl Gewaffnete hatte. Die Ungarn waren auch in Angst; sie la- gerten an der Myssau, auf der Stätte, da jetzt Scheining liegt. Denn der Kaiser tröstete sein Volk, und hatte das Ver- trauen, den Streit zu gewinnen; die Herren und Fürsten aber sprachen: Herr Kaiser, das wird Euch nicht erscheinen. Da antwortete der Kaiser: Es wird scheinen, so Gott will. Also ward die kleine Stadt, die daselbst nach dem Streite gebauet ward, Scheining geheißen, wie ich in etlichen Chroniken finde. Der Kaiser vertrauete Gott und trö- stete sein Volk und sagte: Liebe Leute, wir wollen männlich fechten für unser Land, denn Gott ist bei unserer Sache, weil sie Heiden und wir Christen sind; Gott wird uns wohl helfen. Da waren die Sachsen, die er nahe bei sich hatte, fröhlich, der andere Theil war noch betrübt. Da tröstete sie Gott. In der Nacht war ein großer Regen und am Morgen ein dicker Nebel, die Sachsen hatten Nachts in den Scheuern geruhet,
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