Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 447

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
101. Aus dem deutschen Volksepos: „das Nibelungenlied". 447 Auszüge aus größeren epischen Dichtungen. 101. Aus dem deutschen Volksepos: „das Nibelungenlied". Neudeutschurig von Karl Simrock. Xiv. Abenteuer. 1. Do sprach von Tronje Hagne: „ir edelen riter halt, ich weiz hie vil nähen einen brunnen kalt (daz ihr niht enzürnet): da sul wirhinegän.“ Der rät wart manegem degne ze grözen sor- gen getan. 2. Sifriden den recken twanc des durstes not: den tisch er dester ziter ruken dan gebot: er wolde für die berge zuo dem brunnen gän. Do was der rät mit meine von den recken getän. 3. Diu tier hiez man üf w'dgnen und füeren in daz laut, diu dä hete verhouwen Sifrides liant. Man jach im grozer Ören, swer ez ie gesach. Sagne sine triuwe sere an Sifride brach. 4. Do si wolden dannen zuo der linden breit, dö sprach von Troneje Hagne: „mir ist des vil geseit, daz niht gevolgenkunnte demkriemhilde man, swenner welle gäben : wold er uns daz sehen län !u 5. Do sprach von Niderlande der küene Sifrit: ,daz muget ir wol versuochen, weit ir mir volgen mit ze wette zuo dem brunnen; so daz ist getän, man jehe dem gewinnes, den man siht ge- wannen hän.‘ 6. „Nu welle ouch wirz versuochen,“ — sprach Hagne der degen. Do sprach der starke Sifrit: ,sö wil ich mich legen für iuwer füeze nider an daz gras.1 Do er daz gehörte, wie liep daz Gunthere was ! 7. Dö sprach der degen küene: ,ich wil iu mere sahen, allez min gewaete wil ich mit mir tragen, den ger zuo dem Schilde und min pirsgewant.1 Den kodier zuo dem swerte schier er umbe gebaut. 8. Dö zugen si diu kleider von dem libe dan : in zwein wizen hemden sach man si beide stän. Sam zvei wildiu pantel si liefen durch den kle: doch sach man hi dem brunnen den küenen Sifriden e. 9. Den bris von allen dingen truoc er vor manegem man. Daz swert löst er schiere, den kodier leit er dan, den starken ger er leinde an der linden äst: bi des brunnen fluzze stuont der herliche gast. 1. Da sprach von Tronje Hagen: „Ihr edlen Ritter schnell, Ich weiß hier in der Nähe einen kühlen Quell: Daß ihr mir nicht zürnet, da rath' ich hinzugeh'n. Der Rath war manchem Degen zu großer Sorge gescheh'n. 2. Siegfried den Necken zwang des Durstes Noth; Den Tisch er wegzurücken so zeitiger gebot; Er wollte vor die Berge zu dem Brunnen geh'n. Da war der Rath aus Arglist von den Recken gescheh'n. 3. Man hieß das Wild aufsäumen und führen in das Land, Das da verhauen hatte Siegfriedens Hand. Wer es auch sehen mochte, sprach Ehr' und Ruhm ihm nach; ! Hagen seine Treue sehr au Siegfrieden brach. 4. Als sie von dannen wollten zu der Linde breit, Da sprach von Tronje Hagen: „Ich hörte jederzeit, Es könne Niemand folgen Kriemhrld's Gemahl, Wenn er rennen wolle: hei! schauten wir das einmal!" 5. Da sprach von Niederlanden Siegfried der Degen kühn: „Das mögt ihr wohl versuchen, wollt ihr zur Wette hin Mit mir an denbrunnen? Wenn der Laufgeschieht, Soll der gewonnen haben, welchen man gewinnen sieht." 6. „Wohl, laßt es uns versuchen," sprach Hagen der Degen. „Da sprach der starke Siegfried: „So will ich mich legen Hier zu euren Füßen nieder in das Gras." Als erdas hörte, wie lieb warkönigguntherndas! 7. Da sprach der kühne Degen: „Ich will euch mehr noch sagen: All' mein Geräthe will ich mit mir tragen, Den Speer sammt dem Schilde, dazu mein Birschgewand." Das Schwert und den Köcher er um die Glie- der schnell sich band. 8. Abzogen sie die Kleider von dem Leibe da; In zwei weißen Hemden man beide stehen Wie zwei wilde Panther liefen sie durch den Klee ; Man sah bei dem Brunnen den kühnen Sieg- fried doch eh. 9. Den Preis in allen Dingen vor Man- chem man ihm gab. Da löst' er schnell die Waffe, den Köcher legt er ab, Den starken Wurfspieß lehnt' er an den Lindenast: Bei des Brunnens Flusse stand der herrliche Gast.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer