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1. Deutsches Lesebuch für Mittelschulen - S. 473

1867 - München : Königl. Central-Schulbücher-Verl.
114. Distichen, Epigramme, Reime, Sprüche rc. 473 Suche die Weisheit, als würdest ewig du hier sein; Tugend, als hätte der Tod dich schon am sträubenden Haar. Weisheit und Wissenschaft sind Waffen gegen das Laster; Du, ein gewaffneter Mann, willst fein Gefangener sein? Irrt der Blinde, so zeigt mitleidig jeder den Weg ihm. Stürzet der Seher hinab, wird er von Allen verlacht. 3) Neimsprüche von Willst du in's Unendliche schreiten, Geh' nur im Endlichen nach allen Seiten. Mit einem Herrn steht es gut, Der, was er befohlen, selber thut. Thu' nur das Rechte in deinen Sachen, Das And're wird sich von selber machen. Wenn Jemand sich wohl im Kleinen däucht, So denke, der hat ein Großes erreicht. Es ließe sich Alles vortrefflich schlichten, Könnte man die Sachen zweimal verrichten. Wer sich nicht nach der Decke streckt, Dem bleiben die Füße unbedeckt. Entzwei und gebiete! tüchtig Wort; Verein' und leite! bess'rer Hort. Alles in der Welt läßt sich ertragen, Nur nicht eine Reihe von schönen Tagen. Wem wohl das Glück die schönste Palme beut? Wer freudig thut, sich des Gethanen freut. Willst du dir ein hübsch Leben zimmern, Muß dich um's Vergnügen nicht kümmern; Und wäre dir auch was verloren, Mußt immer thun, wie neu geboren; Was jeder Tag will, sollst du fragen, Was jeder Tag will, wird er sagen; Mußt dich am eignen Thun ergötzen, Was And're thun, das wirst du schätzen, Besonders keinen Menschen hassen, Und das Uebrige Gott überlassen. Laß nur die Sorge sein! Das gibt sich Alles schon; Und fällt der Himmel ein, Kommt doch eine Lerche davon. Willst du immer weiter schweifen? Sieh', das Gute liegt so nah'. Lerne nur das Glück ergreifen, Denn das Glück ist immer da. Wie fruchtbar ist der kleinste Kreis, Wenn man ihn wohl zu pflegen weiß! Wolfgang v. Göthe. Wenn der Schwergedrückte klagt, Hülfe, Hoffnung sei versagt, Bleibet heilsam fort und fort Immer noch ein freundlich Wort. Das E r b t h e i l. Mein Erbtheil, wie herrlich, weit und breit! Die Zeit ist mein Besitz, mein Acker ist die Zeit. Der innere Werth. Ein großer Fehler, wenn man sich mehr dünkt als man ist, Und sich weniger schätzt, als man werth ist. Prüft das Geschick dich, weiß es wohl warum: Es wünschte dich enthaltsam: Folge stumm! Soll man dich nicht auf's schmählichste berauben, Verbirg dein Gold, dein Weggeh'n, deinen Glauben. Was klagst du über Feinde? Sollten solche je werden Freunde, Denen das Wesen, wie du bist, Im Stillen ein ewiger Vorwurf ist! Wem zu glauben ist? Redlicher Freund, das kann ich dir sagen: Glaube dem Leben; es lehrt besser als Redner und Buch. Wenn du dich selber machst zkm Knecht, Bedauert dich Niemand, geht dir's schlecht; Machst du dich aber selbst zum Herrn, Die Leute sehen es auch nicht gern: Und bleibst du endlich, wie du bist, So sagen sie, daß nichts an dir ist. Sieh! alle Kraft dringt vorwärts in die Weite, Zu leben und zu wirken hier und dort; Dagegen engt und hemmt von jeder Seite Der Strom der Welt, und reißt uns mit sich fort. In diesem innern Sturm und äußern Streite Vernimmt der Mensch ein schwer verstanden Wort:
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