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1. Deutsches Lesebuch - S. 97

1844 - Hamburg : Herold
97 den Verheerungen der Ungarn, eines Volks, das von den Hunnen stammte, die bei der Völkerwanderung aus Asien nach Europa kamen, und deren berühmtester König, Attila, die Völkergeißel hieß, übel geplagt. Auch im Innern des Reichs begaben sich wichtige Veränderungen. Karl der Große hatte Grafen als seine Statthalter über verschiedene Theile seines weitläuftigen Reichs bestellt, die ihm aber un- bedingt gehorchen mußten. Bei der Schwäche seiner Nach- folger und ihren Streitigkeiten kam es dahin, daß diese Gra- fen sich wenig um ihre Oberherrn bekümmerten; sie schalteten und walteten nach Gutdünken, suchten ihre Herrschaft möglichst weit auszudehnen, nabmen den Titel eines Herzogs an, und be- trachteten sich als eigene Besitzer der ihnen zur Verwaltung über- tragenen Länder. So entstanden in Deutschland besonders fünf große Herzogthümer; Sachsen, Franken, Baiern, Schwaben und Lothringen. Dadurch hätte Deutschland in eben so viele kleine Königreiche zerfallen können, aber der Gedanke, daß sie doch alle eines Stammes wären, be- seelte die deutschen Fürsten dergestalt, daß sie sich entschlos- sen, nachdem das karolingische Geschlecht in Deutschland ausgestorben war, einen neuen König zu wählen. 6. Heinrich der Erste. Der Erste dieser Könige war der Franken Herzog Konrad 1. Da er aber nur sieben Jahre diese Würde be- saß, (von 911 — 918) so konnte er dem zerrütteten Deutschland keine große Dienste leisten. Wohl zu gedenken ist seiner Vaterlandsliebe, welche ihn veranlaßte, auf seinem Sterbebette seinen Bruder Eberhard zu bitten, daß derselbe nicht nach der Königskrone trachten, sondern die Fürsten bewegen möge, Heinrich, den Sachsenherzog, da- zu zu wählen, dessen Macht und geistige Fähigkeit ihn tüch- tig machten, der König eines großen Landes zu sein. Sol- che edle Gesinnungen ehrten auch die deutschen Fürsten, und erfüllten Konrads Wunsch. Als nun die Gesandten zu Heinrich kamen, um ihm seine Erhebung zum Könic^ der Straus Kindcrfr. 2ter Th. 7
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