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1. Deutsches Lesebuch - S. 100

1844 - Hamburg : Herold
100 dieser Gelegenheit leisteten mehrere der vornehinsten Fürsten ihrem erwählten Oberhaupte gewisse Dienste; so trug einer von ihnen das Essen auf die königliche Tafel, ein Anderer versah das Amt eures Mundschenken; ein Dritter sorgte für die Unterbringung der zahlreich versammelten Fremden; wie- der ein anderer hatte die Aufsicht auf die Pferde des Königs lind dessen Gefolge. Die Verwaltung aller dieser freiwillig übernommenen Aemter rechneten sich die Fürsten zur Ehre an, indem sie dadurch den Glanz der deutschen Krone zu erhöhen trachteten. Um sie nun als solche vorzügliche Aemter Zu bezeichnen, nannte man sie Erzämter, und so gab es also einen Erzmllndschenk, Erzkämmerer, Erzmarschall, die bei der Krönung eines deutschen Königs ihre Dienste zu verrich- ten hatten. Der jltnge König hatte erst im Innern des Reiches nranche Unruhen zu dämpfen, indem mehrere Unzufriedene sich gegen ihn empörten, die er aber alle überwand. Darauf konnte er das angefangene Werk seines Vaters, Deutschland gegen die Angriffe der benachbarten Völker sicher zu stellen, weiter fortsetzen. Er führte daher mehrere Kriege mit den Wenden und Slaven, und gründete in den Ländern dersel- den mehrere Bisthümer, damit das Christenthum hier immer mehr befestigt und ausgebreitet werde. Die Dänen hatten die Markgrafschaft Schleswig wiederum zerstört; er aber stellte sie wieder her, drang tief in das Land der Dänen, und begründete daselbst ebenfalls zwei Bisthümer. Unerwartet erhielt jetzt der König eine Botschaft atls Italien. Hier waren, seitdem die Karolinger ausgestorben, mancherlei Unordnungen vorgefallen. In diesem Augenblicke hatte sich Berengar Ii. Markgraf von Ivrea die höchste Gewalt angemaßt, die er tyrannisch ausübte. Die Witwe des letzten Königs von Italien, Adelheid, wurde vou ihm ins Gefängniß geworfen, weil sie sich nicht mit seinem Sohn Adelberl vermählen, und so die Krone von Italien an fein Haus bringen wollte. Die verfolgte Frau entkam mit Hülfe eines treuen Mönchs, Martin, aus dem Gefängnisse, und nachdem sie eine Zeitlang in einer Fifcherhütte sich verborgen hatte, gelang es ihr, das feste Schloß Canossa zu erreichen, wo sie aber bald von dem grausamen Berengar belagert ward. Da schickte sie den Mönch Martin zum König Otto nach Deutschland, und ließ ihn um Hülfe bitten, und Otto säumte nicht, ihr dieselbe zu gewähren. Er zog mit einem
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