1863 -
Hamburg
: Selbstverl. J. C. Kröger
- Autor: Kröger, Johann Christoph
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Elementarschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Elementarschule, Warteschule
- Regionen (OPAC): Hamburg
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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Flecthe (Fleete) genannt werden und dasfortschaffen der Waa-
ren sehr erleichtern, aber anch bei Sturmfluthcn die niedrigen
Straßen überschwemmen. Zur Ein- und Auslassung des Was-
sers einiger Flecthen und zur Durchdringung der Fahrzeuge
giebt cs Schleusen. Diestraßcn, welche durch Flecthe von
einaudcrgetrennt sind, hatman wieder durch viele (50) Drücken
verbunden, z. B. die schöne Wandrahmsbrücke, die Zollcn-
brücke, die hohe Drücke :c. Die Lvmbardsbrücke und der dor-
tige Wall wurden erst 1620 angelegt, und dadurch die Din-
nen- und Außcnalstcr getrennt. swer kann noch einige nennen?
Warum bauet man einebrücke, und ziehet nicht einen Damm hin-
durch, wie bei den Stadtthoren?) An andern Orten hatman
auch Schiffbrücken, Eisen- und Kettenbrücken. In der Stadt
London hat man sogar einen Weg für Wagen und Menschen
unter dem Flusse (Themse) durchgcgraben. Am E i n sl u sse der
Elbe in die Stadt ist ein Hafen (Oberbaum genannt)
für Schiffe, welche die Elbe herunter, von Magdeburg,
Berlin :c. kommen; am Ausflüsse ist der Niederbanm,
wo die großen Seeschiffe vor Sturm rc. sicher liegen können.
8. 44. Eintheilnng der Stadt. Geschichtliches:
Vor mehr al& tausend Jahren war die Gegend, wo Hamburg jetzt
steht, mit Wald und Gehölz bewachsen. Ein Buchenwald nahm den
Raum ein, wo die Dörfer Hamm und Horn liegen, und ein
Eichenwald, dessen Andenken der Name der Straße Eichholz
uns aufbehalten hat, die andere Seite. Zwischen diesen Wäl-
dern und Gehölzen, damals Ham genannt, erbauete der Kaiser
Karl der Große im Fahre 808 eine Burg oder Festung
zum Schutz gegen die Angriffe der in Holstein und Mecklenburg
wohnenden heidnischen Völker. Zu den einzelnen Fischern,
welche diese Gegend bewohnten, kamen nach und nach mehrere
Bewohner, die hier Sicherheit und Schutz fanden; so entstand
nach und nach eine Stadt, die Hamburg genannt, aber von den
Dänen und Wenden mehrmals zerstört und verbrannt, jedoch
immer wieder (845, 950 und 1072) erbaut und erweitert
wurde. Im Jahre 1241 schloß die Stadt einen Bund (Hansa)
mit Lübeck zum Schutz ihres Handels gegen Räuber und zur
Sicherung ihrer Freiheit gegen benachbarte Fürsten. Bald
schlopen sich über 80 andere Städte an, von Nowgorod in
Rußland bis Antwerpen in Belgien, dadurch vermehrte sich
Macht und Reichthum so sehr, daß der Bund die Nord- und
Ostsee beherrschte, und den Königen von Schweden, Dänemark
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