1863 -
Hamburg
: Selbstverl. J. C. Kröger
- Autor: Kröger, Johann Christoph
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 4
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch, Lesebuch
- Schultypen (WdK): Elementarschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Elementarschule, Warteschule
- Regionen (OPAC): Hamburg
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
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vier verschiedenen Wegen in die Stadt Altona. Diese
Stadt hat jetzt über 30,000 Einwohner, 56 Straßen,
4120 Wohnhäuser, Buden, Säle, Keller. Vor 200 Jah-
ren standen hier erst einige Ffscherhütten und Waarenlager,
1642 wurde sie für einen Marktflecken erklärt mit» erhielt
1664 Stadtgerechtigkeit, wurde aber 1713 im Kriege mit
den Schweden ganz verbrannt. (Der Name kommt
wahrscheinlich von einem Bache: Altenau, her, den man
noch aus alten Landkarten so bezeichnet findet.) Hier hört
das Gebiet von Hamburg auf und das Herzogthum Hol-
stein, das dem Könige von Dänemark gehört, fängt an.
(Suchet die Aehnlichkeiten und Unähnlichkeiten zwischen beiden
Städten auf, z. B. Altona ist auch eine Handelsstadt, liegt
an der Elbe re. Altona ist weit länger, als breit, hat keine
Kanäle, liegt größtentheils am hohen Elbufer, hat nur Einen
großen Kirchthurm; Hamburg hat mehr Handel und fünfmal
so viel Einwohner, als Altona, an dessen westlichen Ende ist
die Altona-Kiel Glückstadt-Rendsburger Eisenbahn. | Durch
Altona falso immer nach welcher Himmelsgegend?) kommt
man nach dem Dorfe Ottensen, mit einer Kirche und dem
Kirchhofe, wo der berühmte, vormals in Hamburg woh-
nende Dichter Klopstock (1803) begraben wurde. Auf einer
Wiese bei Ottensen liegen 1238 Hamburger begraben,
welche während der Belagerung Hamburgs im Winter
1813 und 1814 von den Franzosen aus der Stadt vertrie-
den »vurden, und in Altona starben. Hinter Ottensen an
der Elbe kommt Neumühlen, die Teufelsbrücke (zur Seite
Flottbeck), Nienstädten, Dockenhuden und das aufihügeln
liegende schöne Dorf Blankenese (10? Meile oder 3 Stun-
den), dessen Einwohner größtentheils Fischer, Schiffer
und Lootsen sind und viele eigne Schiffe in See haben;
der Süllberg und Kösterberg sind die höchsten Anhöhen
bei Hamburg, ein paar Hundert Fuß hoch. Der ganze
Weg ist mit schönen Landhäusern und Gärten (unter an-
dern dem Bäurischen in Dockenhuden) geziert, welche Ham-
burgern und Altonaern Bürgern zugehören. An der Elbe
in nordw'estlicher Richtung weiter hinauf liegen Wedel,
Elmshorn, Glückstadt rc.
Ein anderer Weg vom Altonaer Thor aus (etwas
rechts weg) führt nach dem Schulterblatt, von wo (aus
holsteinischem Gebiete) man westlich nach Bahrenfeld,