1804 -
Berlin
: Mylius
- Autor: Funke, Carl Philipp
- Auflagennummer (WdK): 3
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Bürgerschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 1 – Primarstufe, Klassen 1 – 4/6
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule
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Opern, Komödien und andern Lustbarkeiten, zum
Tdeil auch mit höchst unanständigen Possensptelen zu,
gebracht. Man nennt diese Zelt das Carneval *),
welches Wort so viel heißt, als: Lebe wohl, Fletsch!
Indem man von den Fleischspeisen auf 6 Wochen
gleichsam Abschied nnnt. Die Mttceivoche, welche aus
den Dienstag nach Estomiht folgt, und wo die eigent,
lichen Fasten angehen, heißt Ajchernuttwoche, von
einem Gebrauch in der römisch katholischen Kirche,
nach welchem die Geistlichen ihre Zuhörer am Ende
der Fastnachts-Lustbarkeiten mit gewelhcter Asche be?
streueten, um sie dadurch zu reinigen, wenn sie sich
etwan durch Ausschweifungen versündigt hätten. In
einigen Gegenden herrscht die Sitte, daß mau einan,
der am Morgen dieses Tages im Bette zu überfallen
und mit Ruthen zu streichen sucht, um die Asche ab-
zukehren. Dies bezieht sich theils auf die oben er,
wähnte.kirchliche Ceremonie, theils auf einen aus dem
heidnischen Feite herkommenden Gebrauch, indem an
demselben junge Leute durch die Straßen liefen, und
die ihnen begegnenden Personen, vornämlich Frauen,
-immer, mit Riemen peitschten.
Der erste April ist wegen der albernen Sitte be,
rüchtigt, daß Einer den Andern auf irgend eine Art
anzuführen sucht d^n Apr l schicken), da denn
derjenige, weicher sich har anführen lassen, ausgelacht
und für einen Narren gehalten wird (Aprilnarr).
Den Ursprung dieser lappischen Gewohnheit weiß man
nicht gewiß. Gewöhnlich leitet man ihn von dem
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