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1. Teil 2,1 - S. 127

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die deutsche Uaiserzeit. 127 Sich gegen dessen bermacht mit den verbliebenen Krften zu be- pergid|* Raupten, war Friedrich Ii. trotz seiner Jugend wohl befhigt. Sohn einer 5rtei>n<$)sii. sizilischen Mutter und in Sizilien aufgewachsen, fhlte er sich viel mehr als Italiener, denn als Deutscher. In Sizilien lebten damals verschiedene Völker nebeneinander. Griechen und Normannen hatten nacheinander der die italienische Bevlkerung geherrscht, im Sden hausten Sarazenen. , *-Der junge König lernte Wesen, Sitten und Bildung dieser Völker kennen. Die Sprachen der Völker seines weiten Reiches waren ihm gelufig. Kein Herrscher besa das Wissen der Zeit in solchem Umfange, hat er doch selbst Bcher geschriebsn, z. B. der die Kunst der Falkenzucht. Er besa scharfen Witz, aber er konnte auch die herzen durch seine Liebenswrdigkeit bezaubern; dabei war er duldsam gegen den Glauben andrer, hat er doch sogar die Sarazenen, die sonst so verhaten Unglubigen, an seinen Hof gezogen. 3n der Kindheit hatte er sich den Groen Siziliens und seinem Vormunde, dem Papste, fgen mssen. Dadurch hatte er gelernt , sich zu verstellen und frh seine staatsmnnische Begabung anzuwenden. In dieser glich er seinem Vater; wie dieser strebte er unermdlich nach Herrschaft und Macht; dabei war auch er hart und grausam gegen seine Feinde. Die Lage Friedrichs der Kirche gegenber wurde viel gnstiger, als 5t^i^ii im Jahre 1216 Innozenz Iii. starb und honorius Iii. Papst wurde; denn gegenber' diesem war Friedrich als Staatsmann weit berlegen. (Er erreichte von em Papfte ihm nicht nur die Kaiserkrnung, sondern auch die Zustimmung dazu, da die deutschen Fürsten seinen jungen Sohn Heinrich zum Nachfolger whlten. Da dieser schon (Erbe Siziliens war, so hatte Friedrich die Verbindung dieses Landes mit dem Reiche, die die Ppste immer verhindern wollten, fr die Zukunft gesichert. Der Papst war so nachgiebig gegen Friedrich, weil er sehnlichst Kre,3eugsi wnschte, da dieser bald den geplanten Kreuzzug unternehme. Seit Rn- bemegung' fang des Jahrhunderts hatte man immer wieder versucht, das heilige Land zurckzuerobern. Man war dabei auf die wunderlichsten Gedanken gekommen, viele beuteten das Bibelwort, das Reich Gottes gehre den Kindern, ganz wrtlich. Daher unternahm man Kinderkreuzzge. Die meisten Kinder sahen ihre Heimat nicht wieder, Tausende kamen schon unterwegs um, viele wurden in Rlejandria als Sklaven verkauft. 1217 und dann 1219 waren neue Scharen nach gypten aufgebrochen. Friedrich erfllte sein Kreuzzugsgelbde vorlufig nur dadurch, da er diese Kreuzfahrer durch zwei Flotten verstrkte. Trotzdem aber scheiterte auch jene Unternehmung klglich. Der Kaiser selbst wurde anfangs durch die deutschen Rngelegenheiten Stieben. . Q, <T / T, e ' 3 . i ' . n 1 J Regterung im Rbendlande festgehalten. Spater erlangte er noch einen Rufschub vom in Sizilien Papste zur Ordnung seines sizilischen Reiches, die infolge seiner langen Rbwesenheit dringend nottat. hier in seinem heimatlande bewies Friedrich, was fr ein tchtiger Regent er war. Whrend er in Deutsch-
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