1807 -
Soest
: Floß
- Autor: Ehrlich, Carl Gotthilf, Frenzel, Franz Christoph
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
rr
S6). Sie legen ihr ein Merkmal, die rothe Farbe,
bei.
L. Mrs thue ich aber, wenn ich sage, die Rose ist
nicht blau?
S« Sie sprechen ihr ein Merkmal, die blaue Far-
be, ab.
L. Einer Sache ein Merkmal beilegen oder abspre-
chen, nennen wir urtheilen. Was thust du also'
wenn du urtheilst?
S. Ich lege einer Sache ein Merkmal bei, oder
spreche ihr eins ab.
S 6) l i e ß e n.
r. Ist es hier auch kalt?
S. Nein, sondern hier ist ekngeheitzt.
L. Woher weiht du das? Hast du es gesehen, oder
hat es dir jemand gesagt? j
S. Nein, sondern ich fühle es.
L. Fühlen kannst du es nicht, sondern du fühlst nur
das es wärmer ist. Woher weißt du es also?
S., Weil Feuer im Ofen die Stube warm macht,
und jetzt die Stube warm wird, so denke ich, daß
ringehertzt seyn müfie.
L. Gut geantwortet. Du urtheilst, daß eingeheilt
seyn müße, nickt weil du es gesehen oder gehört hast,
sondern weil es hier warm ist. Diese Art zu urthei-
len nennen wir schließen. Wenn wir nemlich <twas
deswegen für wahr halten, weil etwas anders wahr
ist, so schließen wir. So glaubst du, daß du sterb-
lich bist , . weil andere Menschen sterblich sind. So
schließest du, daß es auch nach dem Winter wieder
Frühling werden wird, weil dieses bis jetzt jedes Jahr
geschehen ist.
Vorstellung. Begriff.
Lehrer. Weißt du noch, wie der Dar und der. Affe
aussahen, welche der Bärenführer gestern herumführ-
te?
Sch* O ja. Wenn ich mahlen könnte, ich wollte sie
Ihnen gleich pormablcn.
L. Aber