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1. Gemeinnütziges Lesebuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 52

1807 - Soest : Floß
Krankheit erforsche. D-r Kranke muß dann den Rath und die Anweisung des Arztes in Ansehung der Lebens- ordnung, des Essens und Trinkens genau befolgen, und die verordneten Arzneien treulich und zur rechten Zeit gebrauchen. Auch muß er diese Arzneien bis zum Aus- gange der Krankheit fortbrauchen, und nicht ungedul- dig oder mißtrauisch werden, wenn die Krankheit nicht gleich nach der ersten Arznei vergeht, denn das ist eben so unmöglich, als daß ein Baum auf den ersteu Hieb falle. Die Pfleaer eines Kranken müssen mit ihm, als mit einem Unglücklichen, sanft und liebreich umgehen, ihn sorgfältig warten und pflegen, nicht viel mit ihm reden, so lange die Krankheit noch gefährlich ist, und dafür sorgen, daß es still und ruhig um ihn her sey, und daß er immer frische, reine und trockne Luft habe. Gustav war so leichtgläubig, daß er alles für wahr annahm, was er hörte, ohne zu untersuchen, ob cs auch wahr seyn könne. Diese Leichtgläubigkeit hatte ilm auch zum Aberglauben gebracht: denn wenn ihm jemand sagte: ln diesem oder jenem Hause spuke rin Gespenst so glaubte er es, und erzählte es andern als zuver- laßig gewiß; oder wenn man ihm weiß machte, cs stürbe jemand in dem Hause, vor welchem eine Eule schrie, oder ein Hund heulte: so zweifelte er nicht im geringsten daran, und er glaubte also eine Wirkung die von der angegebenen Ursache nicht herkommen konn- te, das heißt: er war abergläubig. Eiustmal .bekam er einen Schaden aus heiler Haut wie man zu sagen pflegt. Anstatt daß er nun einen or- dentlichen Arzt hätte um Rath fragen sollen, ließ er sich vielmehr von einer alten Frau bereden, die Wunde mit einem sogenannten Johannishölzchen (ein Holz, welches am Johannistage von einem Baum geschnitten worden ist) zu berühren, und glaubte, daß sie dadurch allein, ohne andere Mittel, heilen sollte. Da die Frau ihn versicherte, daß dieses schon mehreren geholfen hätte welche sie namentlich anführte: so verließ er sich ft fest darauf, daß er an keine ordentliche Kur dachte. Cv~
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