1807 -
Soest
: Floß
- Autor: Ehrlich, Carl Gotthilf, Frenzel, Franz Christoph
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
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werker und Künstler die Besorgung des Ackerbaues den
^andienten, und wohnen in der Stadt, um desto unge-
störter arbeiten zu können. — Da viele Landleute durch
sorgfältige Bestellung der Felder weit mehr gewinnen,
als sie zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse nöthig ha-
den, so können sie den Ueberfluß ihrer Früchte unfr
Pflanzen den Leuten in der Stadt überlassen, wodurch
ne sich Gelegenheit verschaffen von den Leuten in der
Stadt dagegen solche Dinge zu erhalten, welche hin-
wiederum zu ihrer Bequemlichkeit dienen.— Wenn gleich
die Landleute den Ueberfluß ihrer Früchte und Pflanzen
den Leuten in der Stadt überlassen, so hat doch noch
ausserdem Ein Handwerksmann die Hülfe des andern
so nöthig, daß er sein Handwerk nicht wohl fortsetzen
könnte, "wenn dieser weit von ihm weg wohnte. Es ist!
also gut, daß diese in der Stadt so nahe beisammen
wohnen. — Wir haben nicht Ursache mit dieser Einrich-
tung unzufrieden zu seyn, weil sonst, wenn diese Ein-
richtung nicht getroffen worden wäre, Handwerke und
Künste den Grad von Vollkommenheit, welchen sie jetzt
erreicht haben, gewiß niemals erreicht haben würden.—
Wenn jedermann in der Stadt wohnen, und ein Herr,
oder ein Gelehrter, oder ein Künstler, oder ein Kauf-
mann werden wollte, und niemand mehr säen und pflan-
zen oder das Feld bauen wollte, so würde eine allge-
meine Verwirrung und Noth entstehen.
F. Bürgerliche Verfassung.
Menschen, welche in Einer Stadt oder in
Einem Lande beisammen wohnen, gehen einander näher
an, als die, welche in verschiedenen Städten oder Län-
dern wohnen; denn sie kennen einander besser, gehen
mehr mit einander um, und haben mehr Anlaß einan-
der zu helfen und zu nützen. —Diejenigen Menschen,
welche so beisammen wohnen, reden gleiche Sprache.
Dieses kommt daher, weil sie schon seit langer Deit Um-
gang mit einander gehabt haben. Sie würden aber
§ * auch.