1828 -
Soest
: Nasse
- Autor: Frenzel, Franz Christoph, Ehrlich, Carl Gotthilf
- Auflagennummer (WdK): 11
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch, Lehrbuch
- Konfession (WdK): gemischt konfessionel
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Endlich kam er nach Bremen, wo er einem musikalischen
Instrumentmacher seinen Lebenslauf erzählte und seine
Dienste anbot. Dieser nahm ihn aus Mitleid in sein Halls
und unterrichtete ihn in seiner Kunst. Nun gab er sich
alle mögliche Mühe, dlirch Fleiß sich seinem Wohlthäter
dankbar zu bezeigen, und noch ein nützlicher Mensch zu
werden. Wirklich brachte er cs auch noch durch große
Anstrengung dahin, daß er durch seine Kunst sein Brod
verdienen konnte; aber oft sagte er: Ich habe mein Glück
in der Ferne und aus Umwegen gesucht, das mir
in der Nahe lag, und über diesem Suchen die
Hälfte meines Lebens verloren.
Gespräche,
um Begriffe zu entwickeln.
I. Zeichen. Kennzeichen.
Äind. Lieber Vater, was schreibst Du denn an die
Thüre? Vater. Ich mache mir nur ein Zeichen. K. Ein
Zeichen ? Ich denke, die Zeichen sind von Papier. V. Wa-
rum denn eben von Papier? K. Wenn ich wissen will,
wie weit ich gelesen habe, so mache ich mir ein Zeichen in'6
Buch; das ist ein Stückchen Papier. V. Ganz recht!
aber darum müssen nicht alle Zeichen von Papier sein;
sondern Zeichen heißt Alles, wodurch man au Etwas
erinnert wird. Alle Dirige, welche machen, daß Du an
Etwas denkst, sind Zeichen. Z. B. Du siehst vor einem
Hause Brod^ und Semmel liegen. Gewiß denkst Du:
Hier wohnt ein Becker. Weil nun die Semmel macht,
daß Du so denkst, so nennt man sie das Zeichen, welches
Dich daran erinnert, daß hier ein Becker wohnt. So oft
die Uhr schlagt, wirst Du daran erinnert, daß eine Stunde
verlaufen ist. Mithin kannst Dn jeden Glockenschlag ein
Zeichen nennen. Wenn Dn Rauch riechst, so denkst Du,
daß irgendwo in der Nahe Feuer sein muß. Woran wirst
Du hier erinnert? K. An das Feuer. V. Und, welches