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1. Gemeinnütziges Lese- und Lehrbuch für die Schuljugend aller Religionsverwandten - S. 232

1828 - Soest : Nasse
— 232 So ging Baruch umher in schwermüthigen Gedanken, und betrübte sein Weib und sein ganzes Haus, so daß man sagte: Es plaget ihn ein böser Geist; darum dacht' er seinen Lagen ein Ende zu machen, daß er der Plage los würde. Da vernahm Barnch, daß in der Stadt Memphis, im Lande Mizraim *), ein weiser Mann wohne, ein Prophet, dem Gott die Weisheit in das Herz gegeben, also, daß er zu rathen wisse in allen Dingen, Und Barnch beschloß, sich aufzumachen und seines Raths zu begehren. Und Barnch rief den treuesten seiner Diener, Namens Malchi, und sprach: Wohlan, rüste mir zwei Kamccle, und belade eines derselben mit Gold, Silber und edlen Steinen, und den köstlichen Gewürzen Arabiens! Und Malchi that, wie ihm sein Herr geboten hatte. Barnch aber segnete sein Weib und seine Kinder, und machte sich auf, er und sein Diener, und sie zogen von dannen über das Gebirge, durch die Wüste nach Mizraim. — Also zogen sic mit ihren Thieren sieben Tagereisen, und abermals sieben Ta- gereisen in der Wüste; aber sie erreichten das Land nicht. Denn der Engel des Herrn hatte sie mit Blindheit ge- schlagen, daß' sie des Weges fehlcten und wußten nicht links'noch rechts. Und es durstete sie und ihre Thiere gar sehr. Denn cs war kein Quell noch Brunnen in der Wüste weit und breit, und sie sammelten des Nachts den Thau in ihren Mänteln und saugten daran, ihre Lippen zu netzen. Da scufzcte Barnch und sprach: Gäbe ich nicht gern alle Schätze, die das Kameel führet, und ihrer noch viel mehr aus meinen Gewölben in Damast um einen Becher des Wassers, das in meinen Gärten ans Marmor und Porphyr sprudelt, — und alle meine köstlichen Weine in meinen Kellern für ein Börnlein, das unsere Zunge laben möchte. — Also seufzte Baruch, und der Tag war sehr schwül, und die Hitze nahm überhand, und es durstete sie immer mehr, so daß ihre Seele» matt wurden. Da schlachteten sie eines der Kameele, aber cs war schier kein Wasser in ihm gefunden, woran sie sich laben möchten. Da that Baruch seinen Mund auf und sprach zu Malchi: Ach, Du mein treuer Dierter und Gefährte, habe ich Dich hichin geführt, daß Du meinetwegen sterbest? Meinem Hause *) Mizraim oder Ägypten.
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