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1815 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Löhr, Johann Andreas Christian
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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Himmel; Blitze mit gewaltigen Donnerschlagen durch-
brechen die dichte Finsterniß; ein kühler Wind, der zuvor
wehere, legt sich, und es beginnt eine schauervolle Stille.
Sodann erhebt sich der schreckliche Sturm, bei welchem
sich die Luft empfindlich abkühlt (von 90 Grad Fahrenheit
bis auf 7 oder 3 Grad). .Die Negerhütten werden wie
Staub weggeblasen, die Ankertaue der Schiffe zerreißen,
und das Wüthen und Toben dauert so lange, bis die
Regcnströme unter Blitz und Donner herabstürzen.
Fehlen die Regenstürze, so ist der Sturm viel heftiger
und anhaltender. — Die Luft ist in der Regenzeit hier
so feucht, daß der beste Stahl in kurzer Zeit rostet und
Kleider u. dgl. vermodern; Salz und Jucker zerstießen;
frisch geschlachtetes Fleisch ist in 12 Stunden in Fauluiß
übergegangen; das Leder verschimmelt, und die Muski-
ten und andere Plagethicre kommen bei den Windstillen
in großen Heeren aus ihren Schlupfwinkeln und Ge-
burtssiatten hervor. Der Regcnfall ist so stark, daß er
in 4 Monaten n5 Zoll beträgt, und Senegal und Gam-
bia treten hoch über ihre Ufer hinaus und überfluthe»
Alles. — Darnach tritt im September oder auch wohl
später die trockene Jahreszeit ein, wo der Regen
höchst spärlich fällt und die Krankheiten nicht so häufig
und noch weniger so gefährlich sind als in der nassen.
Der Wind ist Ost und Nordost, und setzt sich gegen Mit-
tag in Südwind oder in Nordwest um; ist immerdar sehr
heiß und oft heftig. Und Alles trocknet bei diesem
Winde, Seen uiid große Lachen verdampfen, Salz und