1815 -
Leipzig
: Fleischer
- Autor: Löhr, Johann Andreas Christian
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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Alles mußte nachher der starke böse Geist des starken
bösen Waffers verantworten; sie selbst aber sprachen si'ch
frei von aller Schuld, so wie sie denn auch, gleich den
alten deutschen Ahnherren und Vorfahren, alle im Trünke
einander zugefügten Beleidigungen und Wehthaten im
nüchternen Muthe nicht »achten, wie höchst rachsüchtig
diese Nationen auch sonst sind. — Man sieht hieraus,
wie ein gewaltiger innerer Trieb die Menschen auf und
zur Erfindung starker Getränke mag Hingetrieben haben.
Viele »nögen erst die Kunst, Berauschungsmittel zu
bereiten, oder aber auch nur zu genießen, von den Euro-
päern gelernt haben, wie eben die erwähnten Kamtscha-
dalen, und die Grönländer, die einst ganz gewaltige
Wassertrinker waren; die rneisten aber haben, so »veit die
Nachrichten gehe», immerberauschungsmittel gehabt.—
Die Patagoncn, diese seit so langer Zeit uns dennoch noch
immer höchst unbekannte Nation, setzte schon von jeher
sehr viel auf das Glück eines tüchtigen und anhaltenden
Rausches; sie hatten also Mittel dazu; doch behagt
ihnen, wie fast allen Völkern, der europäische Vranr-
»vein viel »uehr, als ihre ehemaligen heiruischen berau-
schenden Getränke; Ursach: der Vranttvein berauscht
»uehr. Sie besitzen indessen mehrere Gewächse, von
welchen sie ihr Tollrvasscr oder Tsch i tscha zu bereiten
verstehen, besonders einige Mimosenarten (Sinnpflanzen),
von »velchen einige zugleich sehr schweißtreibend sind, und
in mancherlei Krankheiten angewendet werden. —
Einige Arten deö starken Getränkes aber machen einen