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1854 -
Münster
: Aschendorff
- Autor: ,
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher vor 1871
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Schultypen (WdK): Elementarschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Konfession (WdK): Römisch-Katholisch
8
Der junge Bauer, der andächtig zugehört hatte, meinte
jedoch, das Aufführen einer Mauer sei gar zu viel von dem
lieben Gott verlangt. Indeß ging die Nacht vorüber, ohne
daß ein feindlicher Soldat in das Haus kam. Alle im Hause
wunderten sich darüber. Als sie aber Morgens sich vor die
Thüre wagten, siehe, da war gegen jene Seite hin, wo die
Feinde standen, der Schnee von dem Winde hoch wie eine
Mauer ausgethürmt, so daß man gar nicht hindurchkommen
konnte. Alle lobten und priesen Gott. Die Großmutter aber
sagte: „Seht, so hat Gott eine Mauer aufgeführt, die Feinde
von unserer Wohnung abzuhalten. Ich bleibe dabei:
Wer auf den lieben Gott vertraut.
Der hat auf festen Grund gebaut."
16 Das Haus des Herrn.
Ein Haus lieb' ich vor allen.
Da weil' ich gar so gern.
Es hat mein ^Wohlgefallen:
Das ist das Haus des Herrn.
Will Leid mein Herz zernagen.
Bleibt alle Hoffnung fern.
Wem soll die Noth ich klagen?
Ich geh' zum Haus des Herrn.
Wenn Dunkel mich umhüllet.
Ich kenn' den Himmelsstern,
Weiß, wo die Wahrheit quillet,
Zch geh' zum Haus des Herrn.
Wenn alle mich verlassen.
Mein Gott hat mich doch gern.
Sein Kind kann er nicht hassen.
Ich flücht' ins Haus des Herrn.
Ist siech und krank die Seele,
Bleibt jeder Arzt mir fern.
Ich werde sonder Fehle
Gesund im Haus des Herrn.
Du heil'ge, traute Stätte!
In dir wählt' ich so gern
Mein letztes Ruhebette,
Entschlaf ich einst im Herrn.
Du bist mir lieb vor allen.
In dir weil' ich so gern.
Du hast mein Wohlgefallen,
Du Vaterhaus des Herrn!
1?. Die beiden Bettler.
Die Fürstin von Gallitzin erzählt in ihren Tagebüchern
Folgendes: „Ich begegnete auf der fliegenden Brücke bei Wesel
einem alten, lahmen Invaliden. Er sprach mich um ein Al-
mosen an. Ich gab ihm einen halben Gulden. Da sah ich,