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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 48

1854 - Münster : Aschendorff
48 Als sich aber meine Mutter angekleidet hatte, trat sie hinter mich, und hielt mir freundlich die Augen zu mit den Worten: Warte ein wenig, liebes Kind, gleich wirst du etwas sehen, das du nie gesehen. Während sie mir so die Augen zuhielt, fragte ich sie: Liebe Mutter, ist das Gebet dann kräftiger und gefällt es dem lieben Gott dann besser, wenn man die Hände so zusammen faltet, wie du mit mir gethan? Gewiß, sagte die Mutter, wenn die, so es thun, sich so lieben, wie wir, aber den lieben Gott doch noch viel mehr als einander, und wenn in der Kirche alle Leute zusammen beten und der Prie- ster am Altare betet, da ist das Gebet des Priesters die Hand, in die Alle ihre Hände gefallen haben. Was habe ich dich von der christlichen Liebe gelehrt? Da sprach ich: Du sollst Va- ter und Mutter lieben, auf daß du lange lebest auf Erden, du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst und Gott über Alles. Recht, sagte die Mutter, o wie selig wäre die Welt, wenn alle Menschen so vereinet beteten, wie wir es heute thun konnten, und wie es eine fromme Gemeinde in der Kirche thut. Da sagte ich kindisch: Aber alle Menschen können doch nicht ihre Hände zu zwei Händen zusammen legen. O gewiß, das können sie, erwiederte die Mutter, und das in unsers lieben Erlösers Jesu Christi Hände, der überall und an allen Orten ist, und seine heiligen Hände für uns am Kreuze aus- gespannt hat, uns zu erlösen von der Sünde. Denn er hat uns ja das Gebet gelehret, und er ist die Hand, in welche wir unsere Hände legen müssen, so unser Gebet zu Gott drin- gen soll, denn er selbst hat auf Erden gesagt: Alle Dinge sind mir übergeben von meinem Vater, und Niemand erkennet den Sohn, als nur der Vater, und Niemand kennet den Vater, als nur der Sohn, und wem es der Sohn will offenbaren. Kommet her zu mir, Alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken; und der heilige Johannes sagt: Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm Alles in seine Hand gegeben. Wir haben einen Fürsprecher beim Vater, Jesum Christum, den Gerechten, der ist die Versöhnung für unsere Sünden, doch nicht allein für die unsrigen, sondern für die Sünden der ganzen Welt. Es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, der Gottmensch Jesus Christus,
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