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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 192

1854 - Münster : Aschendorff
192 und Gestalt, vollenden sich in wenigen Tagen, und jedes Nest ist ein künstliches und bequemes Haus, das eine Familie beherbergen soll. In seinem Innern entdeckst du bald glänzende Eier ; ein paar Wochen später flaumbedeckte Junge. Das Junge bekommt allgemach Federn ; die Mutier lehrt es auf dem Neste stehen. Bald kann es auf den Rand seiner Wiege sich setzen, von ivo es den ersten Blick auf die Na- tur wirft. Erschreckt und entzückt zugleich stürzt es zwischen seine Brüder zurück, welche dieses Schau- spiel noch nicht gesehen haben, aber durch der Allen Stimme zum zweiten Male gerufen, steigt es wieder aus seinem Belle, und der junge König der Lüfte, der noch den Flaum der Kindheit wie eine Krone um den Kopf trägt, wagt schon, den weiten Him- mel, den wogenden Gipfel der Fichten und die grünen Abgründe unter der elterlichen Eiche zu be- trachten. Und während die Wälder sich freuen, ihren neuen Gast zu empfangen, kommt ein aller Vogel, den seine Flügel verlassen, setzt neben dem Bache sich, wo er seine ersten Lieder gesungen, dessen benachbarte Bäume noch sein Nest und seine liederreiche Nachkommenschaft tragen, und erwartet dort ruhig in stiller Ergebung seinen Tod. 19. Die Tauben. Die Tauben sind die Lieblinge vieler Menschen, niedliche, schöne, sanfte Thiere, angenehm durch ihre Reinlichkeit und geliebt wegen ihrer Freundlichkeit. Wie lieblich ist ihr Stehen und Gehen, wie lebensfroh ihr Flug, wie schuldlos ihr Auge, wie gewandt jede Bewegung ihres Leibes, besonders des Hal- ses! Wie ganz gefahrlos ist der Aufenthalt im Taubenschlage zwischen Hunderten! Sie fliegen aus und kommen wieder, sie kennen ihr Haus, ihren Wärter, ihre Freunde. Man spricht mit ihnen, man streichelt sie. Blumen, Tauben und Schafe sind besonders den Kindern angenehm. Die Tauben sind von Natur schüchtern, aber durch den Umgang mit Menschen wer- den sie zahm und zutraulich. In der Noth fürchten sie sich sehr, dennoch jammern und winseln sie im Schmerze nicht im mindesten. Eine Taube, sogar schon in den Zähnen einer Katze und langsam von ihr gerupft, thut keinen Seufzer und kein Unwille entfährt ihr. Wird sie der Mörderin entrissen, so
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