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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 225

1854 - Münster : Aschendorff
225 andere Welt, als dieser Baum, an dem sie wohnen; ersteht seit Jahrhunderten, und tausend Geschlechter sind auf ihm ge- boren und vergangen. So erreichen unsere Eichen oft das Alter von einem halben Jahrtausend, und auf dem Libanon sollen noch Zedern grünen, die Salomons Tage sahen. Jede Gegend des Erdballs ist durch die Hand des Schöpfers mit den ihr eigenthümlichen Pflanzen geschmückt. Aber diejenigen, welche für den Menschen eine gesunde Nahrung bieten, sind von einer solchen Natur, daß sie sich fast überall hin, wo Sterbliche wohnen, verpflanzen lassen. Vor Zeiten waren die Länder unserer Gegend unermeßliche Wüsteneien, Herbergen wilder Thiere, meistens von unfruchtbaren Bäumen und un- genießbaren Kräutern bedeckt. Jetzt gleicht unser Vaterland einem großen Garten, versehen mit den nützlichsten und schön- sten Gewächsen aller Welttheile. Fast alle unsere Obstbäume, die nun bei uns längst einheimisch sind, wurden hierher aus warmen Morgenländern verpflanzt; eben so die lieblichsten un- serer Blumen- und Küchengewächse. Pfirsich und Rose stammen aus Persien und Syrien, das Getreide aus dem hohen Asien, die nahrhafte Kartoffel aus Amerika, desgleichen der Mais oder türkische Weizen, welcher in seinen körnerreichen Kolben drei- ja sechshundertfältige Frucht bringt. Jede dieser unzählbaren Pflanzenarten ist verschieden von der andern gebaut, keine der andern ähnlich, jede zu ihrem Zwecke auf das Vortheilhafteste eingerichtet. Die wohlthätigen Absichten Gottes fehlen auch da nicht, wo unsere Kurzsichtig- keit nicht fähig ist, sie zu erkennen. Selbst die sogenannten Unkräuter sind wohlthätige Gewächse; wenn sie auch im Acker und Garten nicht gern gesehen werden, so dienen doch manche von ihnen zu heilsamen Arzneien und zum gewerblichen Gebrauche. 41 Verbreitung der Pflanzen. Man kann sich nicht genug über die Schnelligkeit verwun- dern, mit welcher jede leere Stelle auf öden Feldern, ver- lassenen Wegen, kahlen Felsen, Mauern und Dächern, wo nur eine Handvoll fruchtbarer Erde hingefallen ist, besäet und mit Gras, Kräutern, Stauden und Buschwerk besetzt wird. Das 15
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