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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 266

1854 - Münster : Aschendorff
266 ihnen stehen auf einem Stiele oder Strunke, und breiten sich über ihm bald wie ein Hut, bald wie ein Dach aus; manche haben gar keinen Stiel, vertheilen sich aber in verschiedene Blatter. Die mei- sten sind fleischig und zerbrechen bei dem geringsten Stoße, andere aber sind zäh, wie z. B. der Zunderschwamm. Dieser Schwamm heißt so, weil aus ihm vermittelst einer Beize der Zunder gemacht wird; darum sagt man in vielen Gegenden statt Zunder auch Schwamm oder Feuerschwamm. Dieser Zunderschwamm wächst häu- fig an den dicken Stämmen der Eichen und Buchen. Viele Schwäm- me sind giftig, z. B. der Fliegenschwamm mit seinem brennend rothen Hute. Man kennt die giftigen oder verdächtigen Schwämme daran, daß sie einen blauen Fleck bekommen, wenn man die Haut wegreißt; doch ist dies nicht ganz sicher, und man läßt sie besser im Walde stehen, wenn man sie nicht ganz genau kennt. Es gibt nämlich auch eßbare Schwämme, ja einige werden sogar als Lecker- bisien geschätzt und gut bezahlt. Die beliebtesten sind die Morcheln oder Kaiserschwämme und die Feldblätterschwämme. Diese sind klein. Es gibt aber auch einen großen eßbaren Schwamm, Bärentatze oder Riesenschwamm, welcher hie und da in der Größe eines Korbes an der Eichenrinde sitzt, und den man wie Kutteln zubereitet. Es sind schon viele Vergiftungen durch Schwämme vor- gekommen, selbst in großen Städten und vornehmen Häusern, wo man mehr Kenntniß und Vorsicht erwarten sollte. Ein Beispiel wurde im Oktober 1851 aus Berlin gemeldet. Bei einer Hochzeit wurde eine ganze Gesellschaft mit Schwämmen vergiftet, und eine Person mußte an den Folgen sterben. 6?. Gottes Güte in der Natur. Für wen schuf deine Güte, Herr, diese Welt so schön? Für wen ist Blum' und Blüthe In Thälern und auf Höh'n? Für wen ist hohe Wonne Da, wo das Saatfeld wallt? Für wen bescheint die Sonne Die Wiese und den Wald? Für wen tönt das Getümmel Der Heerden aus der Au? Für wen wölbt sich der Himmel So heiter und so blau? Für wen sind Thal und Gründe So lieblich anzusehn? Für wen gehn kühle Winde? Für wen ist Alles schön? Uns gabst du ein Vermögen, Die Schönheit einzusehn. Uns Menschen, deinen Segen Zu fühlen, zu verstehn. Uns sollte all die Wonne Ein Ruf der Liebe sein. Mit jeder Morgensonne Dir unser Herz zu weihn! Nun sieh, o Gott, wir weihen Ein Herz voll Dankbarkeit Dir, der uns liebt, und freuen Uns deiner Gütigkeit! Du hauchtest nicht vergebens Ein fühlend Herz uns ein; Ein Vorhof jenes Lebens Soll uns die Erde sein!
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