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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 275

1854 - Münster : Aschendorff
275 werden auf mancherlei Weise benutzt, und der sogenannte Pfan- nenstein dient wenigstens als Düngmittel. Wo es in Küstenländern an Brennmaterial nicht fehlt, wird das Seewasser ganz wie Soole behandelt, sonst läßt man dasselbe zur Salzbereitung auch in dazu gegrabenen Teichen an der Sonne verdunsten oder im Winter ausfrieren. Beide Bereitungsarten kommen jedoch in Deutschland nicht zur Anwendung , weil die Nord- und Ostsee einen sehr geringen, und die Haffe in Pommern und Preußen gar keinen Salzgehalt haben, und weil es in keiner Ge- gend unseres weiteren Vaterlandes an reichen Salzquellen mangelt. Die ergiebigsten Salinen sind zu Lüneburg in Hannover, zu Wimpfen in Schwaben, zu Hall in Tyrol, zu Ha klein im österreichischen Salzkammergut, im preußischen Staate zu Halle, wo die stärkste Soole vorkommt, und zu Schönebeck, wo die reichlichste sich findet, wo auch Glaubersalz und Bittersalz gewon- nen wird. 55 Das Salzbergwerk zu Wieliczka. Unter der Stadt Wieliczka hat der Herr der Natur, weit und tief in den Grund hinein, ungeheure Vorräthe von Stein- salz geschaffen, welches die Menschen mit unsäglicher Mühe herausholen. Dadurch ist die ganze Stadt und die ganze Gei- gend umher untergraben und unterwölbt. Gegenwärtig sind schon sünf Lagen Gewölbe über einander, welche zusammen 615 Ellen tief reichen. Seitwärts erstrecken sich die Höhlun- gen von Norden gegen Süden fünf tausend fünf hundert Ellen weit, und von Osten gegen Westen zwei tausend Ellen. Manche Höhlungen sind so geräumig, daß ansehnliche Kirchen darin stehen und ganze Regimenter Soldaten darin ererziren könnten. Dort in der grausigen Tiefe sind ordentliche Straßen, Maga- zine, Werkstätten, besonders für Büttner, Ställe für Pferde, Wohnungen für Menschen, Kapellen — alles von Salz. Von Salz sind auch die ä^aunenswürdigen Säulen, welche die Gewölbe tragen. Hunderte von Menschen sind dort in man- cherlei Weise geschäftig beim Lampenschein, der an den Salz- wänden wiederschimmert. Gegen siebenhundert tausend Zentner Salz werden jährlich hinauf an's Tageslicht geschafft, und doch ist unten weder in der Tiefe, noch nach den Seiten hin eine bedeutende Abnahme des Vorraths zu merken. Es scheint derselbe unerschöpflich zu sein. 18 *
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