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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 285

1854 - Münster : Aschendorff
285 2. Die Luft. Wie das feste Land vom Wasser umfluchet wird, so um- gibt die Luft den ganzen Erdball. Wir nennen sie die ge- meine oder atmosphärische Luft, weil sie den Dunstkreis, der die Erdkugel umgibt, erfüllt. Sie ist durch ihre Schwere mit dem Erdball verbunden, dreht sich mit ihm um seine Achse und begleitet ihn auf seiner Reise um die Soune. Die Luft kann man nicht sehen, denn sie hat gar keine Farbe und läßt den Lichtstrahlen freien Weg, sie mögen gehen und kommen, wie sie nur wollen. Das ist für uns sehr gut ein- gerichtet; denn hätte die Luft eine Farbe, oder ließe sie dem Lichte nicht freien Spielraum, so könnten wir in keine große Ferne sehen, wie wir z. B. nicht auf den Grund eines Sees oder eines tiefen Flusses durchblicken können, auch wenn das Wasser noch so klar ist. Obwohl man sie aber nicht sieht, so ist die Luft doch ein Körper, denn sie braucht einen Platz, so gut als Wasser, Stein, Holz oder Eisen. Das sieht man, wenn z. B. eine Schweins - oder Rindsblase durch Aufblasen mit Luft gefüllt wird; ist einmal genug Luft eingeblasen, so verwehrt sie jedem Mundvoll, den man noch einblasen möchte, hartnäckig den Platz. Der Gewalt gibt freilich auch die Luft nach, aber nur bis zu einem bestimmten Maße. Die Luft läßt sich nämlich zusammendrücken und pressen; das kann abermals Jeder mit einer der gefüllten Blasen versuchen, von denen wir eben ge- sprochen haben. Die Luft darin gibt nach, läßt sich zusam- menpressen, das heißt, in einen kleinern Raum oder Platz zwin- gen, aber sobald der Druck aufhört, nimmt die Luft wieder ihren vorigen Platz ein. Darum sagt man, die Luft sei elastisch; so heißen nämlich alle Körper, welche sich ausstrecken und zusam- menpressen lassen, aber allemal wieder ihre frühere Gestalt an- nehmen. So ist z. B. eine Feder elastisch, die Haut, ein junger Baum, die Wolle u. s. w. Die zusammengepreßte Luft möchte aber gern wieder in ihre frühere Lage zurück und drückt mit großer Kraft gegen die Hindernisse, und übertreibt man es und will sie immer noch mehr zusammenpressen, so bricht sie endlich durch und zerreißt alle Hindernisse. Dies er-
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