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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 291

1854 - Münster : Aschendorff
291 Dies wird leicht erkannt; denn wenn man das Wetter- glas langsam in eine schiefe Richtung bringt, als wollte man es umlegen, so fährt das Quecksilber durch den leeren Raum hinauf, bis an das Ende der Röhre, und man hört einen kleinen Knall. Dies könnte nicht geschehen, wenn noch Luft darin wäre. Sie würde sagen: „Ich bin auch da; ich muß auch Platz haben." Drittens: Die Luft, die die Erde und Alles umgibt, drückt unaufhörlich von oben gegen die Erde hinab, weil sie selbst, wie alle körperlichen Dinge von der Erde angezogen wird; ja sie will, vermöge einer inwendigen Kraft unauf- hörlich nach allen Seiten ausgedehnt und, so zu sagen, aus- gespannt sein, bis auf ein Gewisses! Sie ist Gottes leben- diger Athem, der die Erde einhüllt, und Alles durchdringt und segnet, und hat gar viele verborgene Wunder. Also geht die Luft durch jede offene Thür, ja durch jedwedes Spältlein in die Häuser, und aus einem Gelaß in das andere, und auch durch die kleine Oeffnung an der Spitze des Kölbleins hinein, und drückt auf das Quecksilber. Die Luft aber, welche noch draußen ist, drückt immer nach und will auch noch hinein und will durchaus keinen leeren Raum leiden. Ei, sie drückt und treibt das Quecksilber in der langen Röhre gewöhnlich zwi- schen 27 und 28 Zoll weit in die Höhe, bis sie nimmer wei- ter kann. Denn wenn das Quecksilber in der Röhre einmal eine gewisse Höhe erreicht hat, so drückt es, vermöge seiner eigenthümlichen Schwere, der Luft wiederum dergestalt ent- gegen , daß beide in das Gleichgewicht treten. Da strebt gleiche Kraft gegen gleiche Kraft, und keines kann dem an- dern mehr etwas anhaben. Die Luft spricht: „Gelt, du mußt droben bleiben?" Das Quecksilber aber spricht: „Gelt, du bringst mich nicht höher? Merke viertens die Hauptsache: Der Druck und die Spannung in der Luft bleibt nicht immer gleich; einmal ist er stärker, ein andermal schwächer. Die Gelehrten wissen selbst nicht immer, woher dies kommt. Wird nun die Span- nung der Luft auf einmal stärker, so daß man sagen kann, sie gewinne neue Kraft, so drückt sie auch um so stärker auf das Quecksilber im Kölblein, so daß es in der Röhre höber 19 *
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