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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 335

1854 - Münster : Aschendorff
335 den Namen Bonifacius, d. i. Wohlthäter, und den gleich ehrenvollen Beinamen Apostel der Deutschen erhielt. Schon von Jugend auf war seine Seele von dem feurigen Wunsche erfüllt, in dem Weinberge des Herrn zu arbeiten und den Heiden die Worte des Lebens zu verkünden. In der Einsamkeit des Klo- sters bereitete er sich zu seinem heiligen Berufe vor. Dann verließ er es mit Genehmigung seines Abtes und ging nach Rom, um sich vom Papste zu seinem edlen Werke einwei- hen zu lassen. Nun folgte er dem heiligen Willibrord, der auch ein englischer Mönch war, nach Friesland, und arbei- tete mit ihm an der Bekehrung der heidnischen Landesbewohner drei Jahre lang. Von hier wandte er sich nach Thüringen und predigte das göttliche Wort mit wunderbarem Erfolge. Von allen Seiten drängten sich die Heiden zu ihm, um sich taufen zu lassen. Auch legte er mehrere Klöster an und verband mit denselben Schulen, damit sich von hier aus nach und nach mehr Bildung über das rohe Land verbreite. Als er darauf das zweite Mal nach Rom kam, ernannte ihn der Papst zur Belohnung seines apostolischen Eifers zum Bischöfe von Deutsch- land. Von Nom begab er sich zurück nach Hessen und Thü- ringen , lehrte überall das Wort Gottes und zertrümmerte die Götzenbilder. Bei Geismar in Hessen stand eine uralte, dem Donnergotte heilige Eiche, unter welcher die heidnischen Be- wohner dieser Gegend ihre Opfer darzubringen pflegten. Wie nun der heilige Bonifacius erfuhr, daß dieser Baum für un- verletzlich gehalten ward, legte er, um sie des Aberglaubens zu überführen, die Art an denselben. Erschrocken standen die Hei- den umher und blickten bald nach dem Apostel, bald nach dem Himmel, ob ihre Götter keine Blitze zerschmetternd auf den Frevler herabschleudern würden; aber der Baum fiel und der Apostel stand unverletzt. Da entsagten die Heiden ihren ohn- mächtigen Göttern. Bonifacius baute aus dem Holze des ge- fällten Baumes ein Kirchlein und weihete es dem heiligen Pe- trus. Zugleich legte er am Flusse Fulda ein Kloster an als Pflanzschule künftiger Heidenbekehrer. Aus diesem entstand mit der Zeit die Stadt Fulda. Unter so rastlosen Bemühungen war der heilige Bonifacius bereits zum Greise geworden, als er vom Papste zum Erzbi-
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