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1. Lesebuch für Ober-Klassen in katholischen Elementar-Schulen - S. 337

1854 - Münster : Aschendorff
337 und nach ein gesitteter christlicher Landmann. Dort, wo sonst die blutigen Altäre des Wodan standen, erhob sich jetzt das Kreuz Christi; heilige Lieder erschallten zu Gottes Ehre. Von allen Seiten ertönten feierlich die Glöcklein durch Wald und Flur und riefen die Neubekehrten zum gemeinsamen Gottes- dienste. Um die Kirchen herum, die mit aller damals nur möglichen Pracht, weil es Gotteshäuser waren, aufgeführt wurden, lagerten sich die kleineren und niedrigen Wohnhäuser der Menschen und erweiterten sich allmählig zu Dörfern und Städten. Wie Leuchtthürme ragten die Bisthümer hervor, und selbst die Orte, in welchen diese anfänglich errichtet wurden, waren keine eigentlichen Städte, wurden es aber durch die Errichtung der Bisthümer in denselben. Dies war z. B. bei den Städten Paderborn und Münster der Fall, welche unter Karl dem Großen bischöfliche Sitze wurden. 5. Karl der Große. Karl der Große folgte im Jahre 768 seinem Vater Pipin in der Regierung. Man nannte ihn den Großen, weil er im Frieden und im Kriege sich als einen Mann von hohen Geistes- fähigkeiten bewies, und seine Völker zu bessern, verständigern und glücklichern Menschen zu machen suchte. Rohe, unwissende Menschen waren ihm zuwider. Er ließ daher eine Menge Schulen anlegen, vor allem eine Hofschule für die Kinder sei- ner Edelleute und Hofbedienten, erschien auch mehrmals unver- muthet selbst mitten unter den Schülern, um mit eigenen Au- gen zu sehen, wie es bei dem Unterricht herging. Einst fand er bei einem solchen Schulbesuch, daß die Söhne der Edelleute und Vornehmen den Bürgerkindern an Fleiß und Fortschritten weit nachstanden. Diese mußten sich zu seiner Rechten, jene aber zu seiner Linken stellen. Dann sagte er zu den armen, aber fleißigen Kindern: „Ich danke euch, meine Kinder, ihr habet ganz meinen Wünschen entsprochen, euch zur Ehre und zum bleibenden Gewinn." Zürnend wandte er sich hierauf an die vornehmen, aber trägen Kinder mit den drohenden Wor- ten: „Ihr aber, ihr Söhne der Edelen, die ihr euch der Trägheit und dem Müßiggänge überließet und meinen Befeh- len^ ungehorsam gewesen seid, strotzet nur nicht auf Stand und - Reichthum eurer Eltern, denn wisset, Nichtswürdige haben vor mir ^ weder Rang noch Ehre. Und werdet ihr nicht fleißige Schüler, so soll keiner von euch mir wieder vor die Augen 22
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